Von hypernervös zu eiskalt binnen einer Woche
Ja, Moin!
Zwei Spiele mit sehr ähnlichen Spielverläufen, aber unterschiedlichen Ergebnissen. Über ärgerliche Punktverluste in Brechten und einem starken Heimauftritt gegen Iserlohn. Wir blicken auf die aktuelle Lage der B-Jugend.
JSG Brechten/Lünen – SGSH Dragons 31:29 (12:17)
In der Defensive haben wir zu Beginn Schwierigkeiten mit dem Kreisläuferspiel, sodass die Gastgeber in der Anfangsphase ein- bis zwei Tore vorlegen konnten. Ein Doppelpack von Fynn bringt nach sieben Minuten den ersten Führungswechsel (5:6), eine Unterzahl-Situation gewinnen wir 1:0. Weil Koray und Tom in der Schlussphase vorne „on fire“ sind, die Abwehr nun gut verschiebt und sich gegenseitig unterstützt, geht es nach einer insgesamt überzeugenden Vorstellung mit einer 17:12-Führung in die Kabine.
Auch, wenn wir uns nach dem Seitenwechsel im Angriff schwerer taten, war die Offensivleistung zumindest in Ordnung. Yuşa traf in schwierigen Momenten, Unterzahlsituationen überstanden wir jedes Mal schadlos. Der Halbzeitvorsprung schmolz zwar bis zur 41. Minute auf drei Tore (23:26), dennoch fanden wir vorne immer wieder Lücken, um zu Torerfolgen zu kommen.
Gar keinen Zugriff hatten wir allerdings in der Abwehr. Keine Absprachen, kein gegenseitiges Helfen, schwache Zweikampfführung und damit viele einfach zu erzielende Tore für die Gastgeber. Die Nervosität stieg sichtbar, auch eine Auszeit brachte keine Sicherheit mehr. Erstmals seit der sechsten Minute gelang Brechten drei Minuten vor Ende wieder eine Führung. Zwar trafen Tom und Lias nochmal zum Ausgleich, am Ende war unsere Abwehrleistung im zweiten Abschnitt aber zu schwach, um die Punkte doch noch zu behalten.
Eine äußerst ärgerliche Niederlage, hatten wir doch über weite Strecken eine gute Leistung gezeigt. Leider haben wir im zweiten Durchgang erst den „Kopf“ und dann die zwei Punkte verloren.
SGSH Dragons – SG Iserlohn-Sümmern 31:26 (18:15)
Einen Start-Ziel Sieg gab es gegen Iserlohn. Fast. Im Sport haben Wörter wie „fast“ das Zeug dazu, Punkte zu kosten. Diesmal aber nicht. Trotzdem kamen ganz kurz „Brechten-Vibes“ in mir hoch. Aber eben nur ganz kurz.
Wir beginnen hochkonzentriert, führen nach zweieinhalb Minuten 3:0. Die Abwehr funktionierte und alles, was sonst noch durchkam, nahm Lucas weg. Die Angriffsleistung gefiel, weil über weite Strecken ein gutes Zusammenspiel sichtbar wurde und Einzelaktionen, gerade im ersten Durchgang, die Ausnahme blieben. Dazu traf Milad stark und auch Tom war für die Gäste nie zu stoppen, erzielte ein Dutzend Tore.
Trotzdem gelang es nicht, uns entscheidend abzusetzen. Kleinere Fehler führten immer wieder zu Gegentoren, außerdem bekamen wir Jarne Schürmann nie so richtig in den Griff. So blieb Iserlohn zur Pause weiter in Schlagdistanz.
Mit der frischen Erinnerung an das Brechten-Spiel wollten wir es diesmal natürlich besser machen und nicht wieder nach dem Seitenwechsel einbrechen. Acht Minuten benötigten die Gäste, um das Spiel zu ihren Gunsten zu drehen (19:20).
Doch diesmal wirkte unser Team nicht nervös oder spielte in dieser Phase katastrophal. Es waren einfach drei ganz freie Würfe, die nicht den Weg am Gäste-Keeper vorbeifanden und auch hinten brach nichts auseinander. Phasen, die passieren können. Entscheidender war die Frage, wie wir damit umgehen würden. Kurz gesagt: cool. Die Mannschaft behielt die Ruhe, blieb konzentriert. Und das, obwohl wir in dieser knappen Phase gleich vier (!) Unterzahlsituationen überstehen mussten. Eine Woche zuvor bei knappem Spielstand hypernervös, eine Woche später eiskalt – egal, was passierte. Was auch immer diese 180°-Wende verursachte, ich finds super!
Bent und Koray drehten das Spiel wieder zu unseren Gunsten, es blieb aber zunächst weiter eng (21:20). Tom warf eine zwei-Tore Führung heraus – und die hielt. In den Schlussminuten versuchte es Iserlohn noch mit einer offenen Manndeckung, doch auch hier blieben die Jungs abgezockt und geduldig. Ein 6:2-Lauf in den letzten sechs Minuten schonten meine Nerven, am Ende hieß es 31:26 für uns. Ein insgesamt echt starker Auftritt.
Wir gehen als Fünftplatzierter in eine kurze Pause. Platz 3 ist ein Punkt entfernt. Im Dezember folgen dann noch drei Spiele. Es beginnt wieder am ersten Advent gegen den derzeit punktgleichen ASC Dortmund.