Verletzungspech und Aufholjagd – die Saison der Dritten im Rückblick

Verletzungspech und Aufholjagd – die Saison der Dritten im Rückblick

24. Mai 2025

Bericht: Kevin Ciszewicz / SGSH

Foto: M. Voß, J. Schriever / SGSH

Die Saison unserer dritten Mannschaft ist beendet. Über einen holprigen Start, zahlreichen Verletzungssorgen und dann doch noch ein Happy End – hier kommt der Blick zurück auf die Saison im Bezirk als Aufsteiger.

Ja, Moin!

Es war ein wahnsinniges Jahr für uns. Nach dem Aufstieg folgte ein langer Sommer mit dem Üblichen: Chillen an der Glör, Biergarten und Grillpartys. Also für mich. Für die Jungs hieß es laufen an der Glör, Schwitzen in der Halle und Testspiele. Naja. Es kann nicht jeder gewinnen. Der Sommer sollte aber auch leider ein Fingerzeig für die Saison werden: Linus knickte um, ich erzähle an dieser Stelle aber nicht, was genau passierte. Nur so viel: es war einer der seltenen Momente, wo die Aufsicht der äußerst geschätzten Hübners nicht auf der Höhe war. Ein wochenlanger Ausfall war die Folge.

Kurz vorm Pokalauftakt knickte auch noch Ole im Training um. Ein wochenlanger Ausfall war die Folge. Es begann mit einer Niederlage im Pokal gegen Kierspe und einer Niederlage zum Saisonauftakt gegen Evingsen. In der ersten Halbzeit des zweiten Spiels verletzten sich nacheinander mit Mathis und Lukas zwei unserer Leistungsträger. Ein wochenlanger Ausfall war die Folge. Boah, mich nervt dieser Text jetzt schon. Euch auch? Wäre trotzdem nett, wenn ihr weiterlest. Ich schreibe schließlich auch weiter.

Sportlich haben wir uns zu Beginn extrem schwergetan – auch unabhängig der vielen Ausfälle. Hatte ich erwähnt, dass sich auch Lucas (mit „c“!) schwer verletzte und in der Spielzeit nur ein einziges Spiel bestreiten konnte (und damit eins weniger als ich. Hehe.)? Bis Anfang Dezember blieben wir sieglos – 0:14 Punkte war das ernüchternde Zwischenzeugnis. Der Tiefpunkt im Dezember war die Niederlage gegen Mitkonkurrent Letmathe nach 6:0-Führung zu Beginn. Mit Lukas verletzte sich einer unserer Leistungsträger schwer. Ein wochenlanger Ausf… bla bla bla. Dienstags trafen wir uns vor Beginn des Trainings zu einer Art Krisensitzung. So eine Art? Nun ja: das Selbstvertrauen mag gelitten haben und natürlich waren alle frustriert über den bisherigen Saisonverlauf. Aber deshalb haben wir uns noch lange nicht den Zusammenhalt kaputtmachen lassen. Das zwischenmenschliche hat auch in den schwierigsten Momenten gepasst. Kurz gesagt: mir war diese Sitzung fast schon zu harmonisch. Nichtsdestotrotz ist der Zusammenhalt immer ein Faustpfand der Dritten gewesen und sollte sich auch in dieser Phase bald auszahlen.

In den beiden finalen Spielen vor Weihnachten gelangen dann endlich die ersten Erfolge. Volmetal und Hagen konnten bezwungen werden und wir waren endlich in der Liga angekommen. Die Weihnachtsfeier war stimmungsmäßig gerettet. Stand aber eigentlich auch nie in Frage. Zum Ende der Hinrunde standen wir mit vier Punkten weiter auf einem Abstiegsplatz, hatten aber endlich Tuchfühlung zum rettenden Ufer.

Die Rückserie begann mit einem Sieg gegen Evingsen. Der Spielplan wollte es so, dass uns in der Folge drei Topgegner in vier Partien gegenüberstanden. Für Punkte reichte es nicht, aber wir waren jedes Mal verdammt nah dran. Gegen Lössel verloren wir mit 3, nachdem wir zwischenzeitlich aus einem vier Tore Rückstand eine vier Tore Führung machten. Gegen Selbecke verloren wir mit 4, da waren wir noch am weitesten weg. In Hohenlimburg verloren wir dramatisch und am Ende mit 2. Knapp vorbei ist auch daneben, aber mit neuem Selbstvertrauen haben wir gemerkt, dass wir stark genug sind, um in dieser Liga mit den meisten Teams mithalten können. Achso: zu den Verletzten gesellte sich auch noch Tim und fiel wochenlang aus. Weil uns außerdem Linus temporär aus beruflichen Gründen verließ, haben wir Unterstützung von Marius bekommen, der mit seiner ruhigen Art gleich super in die Gruppe passt. Zwischendrin schlugen wir mit wenig Stammpersonal und dafür vielen Gästen Herdecke – einer der emotionalen Saisonhöhepunkte.

Nach dem Spiel gegen Hohenlimburg begann für uns die heiße Phase der Saison. Nein, ich bin noch nicht bei Abschlussfeier, Mallorca, Kuhlenhagen und Kirmes. Wir spielten in der Folge vier Spiele gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf. Wir mussten unbedingt punkten, denn die beiden Gegner, die ganz am Schluss folgten, waren Spitzenreiter Attendorn und die HSG Lüdenscheid. Bis dahin wollten wir unbedingt „durch“ sein.

Also: die letzten Kräfte mobilisieren und alles für den Klassenerhalt! Gegen Letmathe gab es einen 31:22-Erfolg. In Volmetal haben wir grottenschlecht gespielt, aber 22:20 gewonnen. Mario verletzte sich früh im Spiel am Knöchel und fiel, ihr ahnt es, wochenlang bzw. bis zum Saisonende aus. Mehr als nur ´ne Randnotiz: unsere kleine Kampfmaschine am Kreis fightete sich trotz Verletzung noch durch das Spiel gegen Volmetal. Geile Mentalität, herausragender Kampfgeist – eben typisch Mario!

Unsere Stammkreisläufer hatten wir damit aber endgültig bis Saisonende verloren. Es blieben Youngster Marc und noch jüngerer Youngster Jakob (ja, sorry: holprige Formulierung, aber ist doch trotzdem verständlich, oder?!).

Zum Glück waren Drago und Zweite als quasi gesichert in der Liga so großzügig, uns Jungle auszuleihen. Dieser wurde gleich mit Applaus und Sprechchören empfangen – und lieferte: im nächsten Abstiegskracher gegen Hemer gelang der dritte Sieg in Folge, Jungle traf neunfach. Es war der erste echte Moment zum Durchatmen. Ab diesem Moment war ich ganz sicher: wir packen das!

In Hemer fehlte dagegen Claas. Unser Youngster ist eigentlich noch Jung-Jahrgang A-Jugend, gehörte aber in dieser Saison quasi schon zum Inventar, war er doch zuverlässig bei (nahezu) jedem Training und Spiel am Start. Super-Typ! Wichtig zu erwähnen: Claas fehlte in Hemer (zum Glück!) nicht verletzungsbedingt (das kam, wer hätte das gedacht, später aber leider auch noch), sondern wegen seines 18. Geburtstags. Er hatte reingefeiert und anschließend Pech: statt Entspannung mit Familie stand die Dritte geschlossen als Team bei Ihm zu Hause auf (ungefähr) ein, zwei Bierchen vor der Tür. Allein seine Reaktion war göttlich. Wir haben seinen Ehrentag und den Erfolg in Hemer gefeiert, sprangen wir doch durch den Sieg auf Platz 8.

Gegen Hagen hätten wir den Klassenerhalt klarmachen können, aber wir verloren nach ganz schwacher Angriffsleistung 20:27 gegen ein verstärktes Youngster-Team der Eintracht. Durch die Letmather Niederlage wenige Tage später bei Spitzenreiter Attendorn waren wir aber endgültig gerettet.

Völlig befreit lieferten wir dem designierten Meister aus Attendorn in unserem letzten Heimspiel einen aufopferungsvollen Kampf. Zehn Minuten vor Schluss stand es unentschieden, am Ende verloren wir 28:32 – wieder nah dran gewesen gegen ein echtes Spitzenteam, aber wieder nichts Zählbares.

Es folgte das Finale bei der HSG Lüdenscheid. Für beide ging es tabellarisch um nichts mehr, aber natürlich wollten wir uns gut aus der Saison verabschieden und, viel wichtiger: wir wollten unbedingt den Derbysieg (und die ersten Zähler gegen ein Topteam)! Das gelang mit absolutem Rumpfkader nach einer kämpferisch herausragenden Leistung. Ole spielte 60 Minuten durch und ging völlig auf dem Zahnfleisch, machte aber ein grandioses Spiel. Dasselbe galt auch für die Rückraum-Kollegen Mathis und Marco. Tim traf mit 100% Quote, unser Marc lieferte „Calle“ auf halb einen Riesen-Fight – für mich war es die beste Saisonleistung der noch verbliebenen neun Feldspieler inklusive tollem Support unserer Jugendlichen aus A- und B-Jugend.

Anschließend sind wir noch gemeinsam im „Athen“ essen gegangen und haben die Saison in Lüdenscheid ausklingen lassen.

0:14 Punkte zu Beginn. 16:14 Punkte bis Saisonende. Entwicklung ist erkennbar. Und das trotz der Tatsache, dass wir die ganze Saison über wahnsinniges Verletzungspech hatten. Ich glaube, dass nicht viele Teams als Aufsteiger nach so einem Start noch auf diese Weise den Klassenerhalt schaffen – und das sogar zwei Spieltage vor Saisonende. Es war nervenaufreibend. Wenn wieder mal einer verletzt am Boden lag war es auch äußerst frustrierend. Und dennoch haben wir unser Ziel als Aufsteiger erreicht. Ich bin wahnsinnig stolz auf diese Mannschaft, denn gejammert hat bei uns niemand. Nur ich in diesem Text. Sorry dafür.

Klassenerhalt und Platz 8 als Aufsteiger, eine großartige Leistung! Fester Teil des Trainings- und/oder Spielbetriebs waren und sind Quentin Grob, Linus van Asch, Mark Schür, Marius Krenn, Andreas Grob, Lars Schneider, Luca Dunkel, Felix Thieltges, Connor Reichelt, Mathis Bräucker, Ole Hübner, Lukas Kellotat, Claas Vollmer, Noah Briel, Luca Bober, Marco Kewitsch, Joris Bleiker, Tim Bober, Lucas Allefeld, Mario Draganis, Marc Bober, Jakob Scholz und ich.

Als Gäste unterstützt haben Julius Breuer, Erik Plöger, Marcel Reinhardt, Sven Potberg, Justin Wiggershaus und Jan Galuba – fettes Dankeschön dafür!

Verantwortlich für den Wahnsinn: Arnd Pielhau, Timo Blumberg und Lisa Cramer