SGSH wacht zu spät auf: Knappe Niederlage zum Jahresabschluss

15. Dezember 2024

Bericht: Kevin Wagener / LokalDirekt

Foto: Mareike Voß / SGSH

Die SGSH Dragons verleben einen zu großen Teilen gebrauchten Abend beim TuS Spenge, machen es aber hinten raus noch einmal richtig spannend und unterliegen am Samstagabend (14. Dezember) denkbar knapp mit 28:27 (18:11).

Nach den teils furiosen letzten Wochen legte die Faßbender-Sieben auf der Spenger Platte einen klassischen Kaltstart hin: Nach weniger als fünf Minuten auf der Uhr hatte es bereits ebenso häufig – Keeper Luca Jannack vereitelte dort bereits mehrere Hochkaräter der Gastgeber – geklingelt. Coach Lars Faßbender reagierte folgerichtig mit dem ersten Team-Timeout (5:0, 5.). Immer wieder schlichen sich bei den Dragons technische Fehler im Offensivspiel ein, so richtig fanden die Sauerländer zu Beginn keinen Zugriff. Und wenn sie mal durch brachen, war meist bei Rutschmann, dem ebenso starken Keeper der Spenger, Endstation (8:2, 12.).

Die Hausherren, beflügelt durch den Erfolg in Emsdetten, gewährten der SGSH nur wenig Raum zur Entfaltung. Kevin Plate, Erik Blaauw und Philipp Jaeger konnten während einer kleinen Verschnaufpause so zwar wieder an ein moderates Ergebnis anschließen (9:6, 15.). Insgesamt aber ließ Spenge wenig bis nichts anbrennen in der ersten Spielhälfte, zu jeder Zeit blieben die Blauen in der Spielkontrolle – und liefen den Dragons, die ein ums andere Mal an sich und Schlussmann Rutschmann verzweifelten, regelrecht davon.

Fehlerbehaftete SGSH läuft hinterher

Bereits rund fünf Minuten vor der Sirene lief die Faßbender-Sieben einer Neun-Tore-Hypothek hinterher (17:8, 25.). Erwähnt sei in diesem Zusammenhang eine bittere, durch einen Wechselfehler verursachte doppelte Unterzahl der Drachen, die den Powerlauf der Gastgeber begünstigte. Ohne die vielen Paraden Jannacks hätte es zur Pause dennoch bereits düster aussehen können. Weil der Keeper aber der gewohnt starke Rückhalt seiner Farben war, ging es beim Stand von 18:11 mit einer noch aufholbaren Differenz von minus Sieben in die Kabine.

Der TuS hatte in der Vorwoche selbst einen ähnlich hohen Rückstand in Emsdetten wett gemacht. Die Dragons indes leisteten sich im Vorwärtsgang auch Anfang der zweiten Halbzeit zu viele Abspielfehler und liefen in die entsprechenden Konter, sodass die angedachte Aufholjagd im Keim erstickt wurde (23:15, 37.). Jannack im SGSH-Tor wuchs währenddessen weiter über sich hinaus und vereitelte neben Großchancen gleich zwei Siebenmeter.

Hervorragende Keeper auf beiden Seiten

Den Sauerländern waren die schweren und müden Beine mit jedem weiteren Gegentreffer nunmehr anzumerken. Spenge hatte bei den sich bietenden Kontermöglichkeiten neben Jannack, dem mit Abstand besten Drachen des Abends, maximal sich selbst im Weg. Darüber hinaus entwickelte sein Gegenüber Rutschmann im Tor des TuS gefühlt acht Arme; die Dragons, die aus jeder Lage feuerten, fanden einfach nicht das richtige Mittel gegen den groß gewachsenen Keeper, der seinerseits mit jeder weiteren Parade unüberwindbarer erschien. Bitter: Nach einer knappen Dreiviertelstunde sah Luis Buschhaus den Roten Karton (43.).

Die Dragons mühten sich auch die Schlussviertelstunde nach Kräften, schienen unter dem Strich aber zu keiner Zeit ein ernsthafter Anwärter auf einen Punktgewinn in Spenge – die letzten Minuten vor dem Jahreswechsel sollten vornehmlich der Ergebniskosmetik dienen. So knackte die SGSH erst die Zwanzig-Tore-Marke (27:20, 49.), sah sich nach einer fragwürdigen Zeitstrafe gegen Jonas Leppich allerdings ein weiteres Mal in Unterzahl agieren, dem das letzte SGSH-Timeout folgte (53.). Faßbender muss dort die richtigen Knöpfe gedrückt haben, denn die Dragons witterten noch einmal Morgenluft und verkürzten binnen kurzer Zeit noch einmal auf 27:24 (59.), während Jannack einen Ball nach dem anderen parierte.

Ganz nah waren die Dragons dann nach dem Anschlusstreffer von Benjamin Schäfer dran, fingen sich im Gegenzug jedoch den entscheidenden 28. Gegentreffer runde 30 Sekunden vor dem Ende. Zu mehr als dem erneuten Anschluss sollte es aufgrund der gnadenlos ablaufenden Zeit für zu spät aufgewachte Dragons nicht mehr reichen.

Match Facts

TuS Spenge – SGSH Dragons 28:27 (18:11)

SGSH Dragons: Gernus, Thomas, Blaauw, Leppich, Plate, Halfmann, Buschhaus, Perey, N. Jannack, L. Jannack, Athanassoglou, Schäfer, Schuster, Börner, Jaeger.
B.V.: Disqualifikation Buschhaus (43.).