Ein sorgenvoller Sommer – Teil 1

28. Juni 2024

Bericht: Kevin Ciszewicz / SGSH

Foto: Mareike Voß / SGSH

Was für ein märchenhaftes Jahr für die Dritte! Ein unerwarteter Trainerwechsel im Sommer, ein ausgedünnter Kader und am Ende steht der Aufstieg und über 30 eingesetzte Spieler. Wir blicken in drei Teilen zurück auf eines der schönsten Jahre in der Geschichte der Dritten (und das will was heißen).

Ja, Moin!

Aufstiegstext reloaded – Teil 1 von 3. Ein wahnsinniges Jahr endete für uns mit der Rückkehr in die Bezirksliga. Doch diese Spielzeit war mehr als „nur“ dieser Platz ganz oben in der Tabelle. In diesem Teil blicken wir auf den Sommer & Saisonstart. Ein Beginn voller Unwägbarkeiten.

Vorgeschichte: Anfang vom Ende? – der Mai und Juni
Die Vorsaison endete mit dem Abstieg aus der Bezirksliga und zahlreichen Abgängen, darunter absolute Leistungsträger, wie Potti und Freddy. Es gelang, nicht ohne schlechtes Gewissen, Wischi zu überreden, noch ein Jahr dranzuhängen. Eigentlich wollte er aufhören, doch ohne Ihn hätte es aus meiner Sicht zappenduster ausgesehen. Ich glaube, ihm ist nie bewusst gewesen, wie wichtig er für das Betriebsklima innerhalb der Mannschaft ist. Doch auch mit Wischi war absehbar, dass wir mit stark ausgedünntem Kader in die Saison gehen würden.
Ich war gerade auf dem Weg zu Rock am Ring, da teilte mir Alex Druskus mit, als Trainer der SGSH 3 zurücktreten zu wollen. Wir hatten also zu Beginn des Sommers eine weitere Baustelle dazubekommen. Kurz zuvor hatten Alex und ich noch mit Jan Schriever und Mark Dragunski zusammengesessen und die interne Personalplanung A-Jugend/Dritte besprochen. Meine klare Aussage: keine/wenig Unterstützung aus der A = eine Riesenproblem für die Dritte.
Der Start der Vorbereitung verzögerte sich durch Alex Abgang und die ersten Wochen verbrachten wir laufenderweise ohne Cheftrainer. Zum Glück hatte Blumi trotz angekündigter Handballpause sofort seine Bereitschaft signalisiert, bis auf Weiteres Verantwortung zu übernehmen. Und zum Glück hat der verbliebene Teil des Teams Ruhe und Geduld bewiesen. Das Vertrauen hat gutgetan – und zusätzlich motiviert.
Es gab schnell einen Favoriten auf die Nachfolge von Alex. Dennoch war es eine Phase mit vielen Unwägbarkeiten und der großen Frage: funktioniert alles so wie angedacht?

Wir feiern uns selbst – unsere Torhüter:
Quentin Grob: notorischer Zu-Spät-Kommer und Trainingsweltmeister. Nie um eine „passende“ Antwort verlegen, mit sympathischer Selbstironie ausgestattet. Arbeitet, wenn andere „Urlaub“ machen. Ist bestimmt beim kommenden Trainingslager an beiden Tagen am Start…
Linus van Asch: unaufgeregt und die Ruhe selbst. Top-Bierwart und leistungsmäßig mit einem großen Sprung nach vorne. Hat uns beispielsweise in Altena den Sieg mit zahlreichen Paraden gerettet. Trainiert sogar in Holland wie ein Weltmeister.
Mark Schür: unverhoffte Rückkehr einer SGSH- und Torwart-Legende. Wenn es noch eines Bausteins zum Aufstieg bedurft hatte, dann war es Mark. Auch für Linus und Quentin als erfahrener Keeper eine Bereicherung mit seiner Erfahrung.
Andreas Grob: wer kann von sich behaupten, mit seinem Sohn zusammengespielt- und aufgestiegen zu sein? Definitiv pünktlicher als Quentin. Regelmäßiger, motivierter Trainingsgast und perfekter Joker, wenn sein Sohn mal wieder Termine hat…

Zurück zu den Wurzeln – der Juli und August
Zunächst kam Marco unerwartet und auf eigenen Wunsch aus der Reserve zurück zu uns. Ursprünglich bis zu den Herbstferien angedacht, entschied er sich im Laufe der folgenden Wochen zur kompletten Rückkehr. Einer der ersten wesentlichen Bausteine für alles, was dann noch folgen sollte.
Zu dem Zeitpunkt stand bereits fest, dass Pille knapp zehn Jahre nach seinem Abgang als Cheftrainer zu uns zurückkehren würde. Baustein Nummer 2 auf dem Weg zum Aufstieg. Außerdem kehrte Sympathieträger und Stimmungskanone, Jan Galuba, zu uns zurück. Er hatte mich beim Laufen an der Glör (überraschend) überholt und ich ihn gleich beschimpft und angequatscht (ich frage alle für die Dritte an, die mich beim Laufen überholen).
Eines der ersten Highlights und ein Vorgeschmack auf ein neu entstehendes „Wir-Gefühl“ innerhalb des Vereins war dann das Trainingslager. Weil ein ursprünglich geplanter Testspielgegner zum Abschluss kurzfristig absagte, sprang die SGSH als Gemeinschaft ein. Mit Calle, Benno oder Cedi aus der Zweiten, Nils, Mirco, Tom oder Ralle aus der Vierten und vielen Gästen, wie Ex-Kollege, Rick Behnke-Schoos, spielten wir gegen eine bunt gemischte Truppe. Gepfiffen hat das Spiel Fynn Voss – damit war die SGSH mit allen Herrenteams beim Trainingslager-Abschlusstest im Einsatz. Die Orga dazu musste samstags- und damit weniger als 24 Stunden vor geplantem Spielbeginn erfolgen. Umso bemerkenswerter die extrem kurzfristigen Zusagen und Unterstützung der Kollegen. Das war schon echt cool! Es war nicht geplant, aber fast schon folgerichtig endete das Spiel mit einem gerechten unentschieden und entsprechend positiver Stimmung bei allen Teilnehmern.

Wir feiern uns selbst – unsere Linksaußen:
Lars Schneider: sooo wichtig innerhalb der Mannschaft. Nicht nur, weil er für frische Geldeingänge in die Kasse sorgt, sondern weil man sich immer zuverlässig auf Ihn verlassen kann – egal was anliegt. Besonders angenehm: Unterstützungsangebote kommen regelmäßig unaufgefordert
Lennart Bedarf: trotz Münster-Studium (bzw. Wohnort) nahezu immer zumindest einmal pro Woche beim Training. Und wenn unter der Woche mal ein Spiel anliegt, nimmt er sich extra Zeit dafür. Wer solche Charaktere im Team hat, kann sich glücklich schätzen
Luca Dunkel: super entspannter, angenehmer Typ. Als Gast aus der A-Jugend einer der zuverlässigsten, bis ihn eine schwere Schulterverletzung ausbremste. Passt mit seiner Art super zum Team und ist gerade zum festen Kaderspieler aufgestiegen
Keanu Schulz: eine Zeitlang der jüngste Spieler der SGSH-3 Geschichte. Jungjahrgang A-Jugend. Wie es passieren konnte, dass sich ausgerechnet dieser sympathische Junge lange Zeit zum Fußball verirren konnte, ist mir tatsächlich bis heute ein Rätsel

Gleich sechs Youngster mit Debüt – der September
Auch wenn der Auftakt in Lüdenscheid knapp verloren ging, verlief der Saisonstart für uns zufriedenstellend. Gelangen im Anschluss doch zwei Siege über Grünenbaum und Evingsen. Vor allem aber war der Beginn gleich ein schöner Fingerzeig, wie die interne Zusammenarbeit zwischen Drago und Pille in den Schnittstellen funktionieren würde. Mit Leander Half, Luca Dunkel, Mats Schriever, Leandro Sasi, Mario Draganis und Maurice Lorenz debütierten im September gleich sechs A-Junioren im Seniorenbereich. Dazu kam mit Bennet Ondrej ein gern gesehener Gast als Hilfe zu Besuch. In allen drei Partien volle Kaderstärke – der Beginn einer ganz besonderen Verbindung zwischen der A-Jugend und Dritten.

 

 

Wir feiern uns selbst – unser linker Rückraum
Mathis Bräucker: Mr. Zuverlässig. Hat als Einziger alle Spiele bestritten. Immer bereit, sich zu opfern. Seine Air-Time ist ´ne Frechheit. Wie kann man so lange in der Luft stehen? Dafür war mein Gegenstoß diese Saison schneller als seiner. So.
Ole Hübner: leider Dauerverletzt. Ihn stört das weniger als mich. Definitiv talentiert. Dieses Jahr dann eben vermehrt an der Trommel. Aber auch sonst extrem wichtig fürs Team und immer unkompliziert zur Stelle, wenn Hilfe benötigt wird. Ein absoluter Gewinn für uns – ab nächster Saison dann auch sicher auf dem Feld (wehe nicht)!
Karl Wallmann: Riese mit unglaublicher Fackel. Lange ausgefallen, inzwischen wieder zuverlässig am Start. Bringt alle körperlichen Voraussetzungen mit für einen guten Handballer. Einer der wenigen, wo ich mich nicht freiwillig ins Tor oder in den Block stellen würde. Einen Ball von Karl möchte ich jedenfalls nicht abbekommen…
Leandro Sasi: zu Saisonbeginn einige Male am Start und damit völlig verdient Mit-Aufsteiger. Es nervt mich immer noch, dass Drago ihn uns zur Zweiten weggenommen hat. Wenn auch verdient, denn Leandro ist super. Es sei ihm gegönnt.