B-Jugend repräsentiert DRAGONS beim Arnheim Handball Cup erfolgreich
B-Jugend repräsentiert DRAGONS beim Arnheim Handball Cup erfolgreich
Unser Autor hat Rücken und trotzdem die Herausforderung angenommen, ein gutes Dutzend Jugendliche am Osterwochenende zum Arnheim Handball Cup zu begleiten. Hier ist sein Reisebericht.
Ja, Moin!
Auch auf die Gefahr hin, Opfer von Alterswitzen Nummer 8435 bis 8499 zu werden, es muss gesagt werden: ich habe Rücken. Darum stand die Abschlussfahrt der B-Jugend für mich zwischenzeitlich stark auf der Kippe. Weil Bogdan privat verhindert war, hätten die Jungs dann ohne Trainer dagestanden. Bogdans Ausfall war frühzeitig bekannt, sodass ich zu meiner Unterstützung Ole und Joris aus der Dritten ablösefrei ausgeliehen hatte. Ole als Co (und mit der Spezialaufgabe, als Bruder von Lasse und Bent besonders auf meine äußerst geschätzten Zwillinge aufzupassen) und Joris als mein Psychologe (für den wahrscheinlichen Fall, dass mich die Jungs über das Wochenende in den Wahnsinn treiben würden). Es wäre aber außerordentlich unfair gewesen, beide allein dastehen zu lassen. Außerdem wollte ich unbedingt dabei sein, hatten wir in der abgelaufenen Spielzeit doch generell eine tolle Gemeinschaft (Saisonfazit folgt noch) und ich extrem Bock auf die Tour.
Zum Glück bekam ich Schmerzmittel und grünes Licht vom Arzt. Laufen (und Stehen) waren dennoch eine große Herausforderung. So wurde Joris Job um ein paar Buchstaben verändert und als mein Physio eingekauft. Für einen Gehstock reichte das Budget allerdings nicht. Das aber nur am Rande.
Die Anreise an Karfreitag Richtung Arnheim verlief unkompliziert und ohne Stau. Der einzige Stau tat sich an der Kasse beim letzten Mecces vor der Grenze auf. Völlig unerwartet waren wir nicht die einzigen, die dort ein Haufen Geld für fettiges schnell fertiges Essen ausgeben wollten. Was dann aber natürlich trotzdem nicht schnell kam. Wie auch immer.
An der zur Unterkunft umfunktionierten Schule ging es dann ans (Klassen-)Zimmer beziehen. Selbstverständlich war unser Klassenraum am weitesten vom Eingang entfernt, sodass ich möglichst viel Wegstrecke zurückzulegen hatte.
Nach dem Abendessen in der Schule fuhren wir in die rund 15 Minuten entfernte Sporthalle, wo das Turnier mit Reden, Tanzgruppe und Nationalhymnen der teilnehmenden Länder feierlich eröffnet wurde. Der holländische EM-Song mit dem einfallsreichen Titel “Links Rechts” durfte natürlich auch nicht fehlen und animierte alle Teams zum Mitmachen. Ich hatte allerdings ein wenig den Eindruck, dass meine Mannschaft zwischendurch Orientierungsprobleme hatte. Sei’s drum – Hauptsache, macht Spaß.
Anschließend stand der Abend zur freien Verfügung mit der Einschränkung, dass alle um 23:30 Uhr im Klassenraum zu erscheinen hatten (hat hervorragend funktioniert).
Turniertag 1 begann nach dem Frühstück (und mehr oder weniger ausgeschlafen) für uns um 9:45 Uhr gegen die JSG Brenztal und für mich mit einem Schock: die blöden Holzbänke an der Seitenlinie sind in Arnheim noch niedriger als bei uns. Zum Glück hatte ich ein Sitzkissen dabei. Unser Gegner aus Baden-Württemberg kam als Meister der Bezirksliga und konnte in 20 Minuten Spielzeit 11:9 besiegt werden (u.a. dank Simons starker Torquote). Wobei wir uns bei dem Ergebnis nicht sicher sind. Neben einigen seltsamen Schiedsrichter Entscheidungen scheint aus unserer Sicht auch bei den Toren etwas durcheinander geraten zu sein. Aber zumindest unser Sieg war unstrittig.
Rund 1,5 Stunden später trafen wir auf den Meister der “ÜBL Bayern” (Bezirksübergreifende Liga), den TV Gundelfingen. Hier gelang ein 10:8-Erfolg (u.a. Till traf vorne, mein Lieblingstorwart hielt hinten).
Das abschließende Gruppenspiel gegen die dritte Mannschaft der JSG Bonn wurde somit zum echten Endspiel um den Gruppensieg. Top motiviert gelang den Jungs die stärkste Leistung des Tages und ein 13:8-Sieg. Wir stellten die beste Abwehr und den besten Angriff unserer Gruppe und zogen ungeschlagen ins Viertelfinale am Sonntag ein.
Am Abend stand für alle Mannschaften noch ein Discobesuch auf dem Programm. Dankenswerterweise übernahm Ute die Aufsicht, was mit einem Bändchen für Erwachsene aber durchaus erträglich gemacht wurde, wie ich hörte.
So bekam ich die Gelegenheit zur Besichtigung der “Bocka”. Till & Co hatten das gemeinsame Boot meiner geschätzten Kollegen mit schwerem Einsatz gegen den Strom vom Heimathafen bis nach Arnheim gefahren. Mit, ähm, Cola und dem Zweitliga, ähm, Kracher zwischen Schalke und dem HSV (Schalke-Ultra Fynn konnte sich über einen Punkt in Unterzahl freuen) hatten wir einen wirklich netten Abend auf diesem netten Boot und ich einen Eindruck, warum Joris und Ole bei besser werdendem Wetter ständig beim Training fehlen.
Weil wir (okay: ich) ungeschickterweise den Jungs gesagt hatten, dass alle um Mitternacht in der Klasse zu sein haben, mussten wir uns natürlich auch an unsere eigene Anweisung halten.
Doch auch das klappte, das Team war tatsächlich pünktlich versammelt. Eine kurze Nacht später ging es schließlich in die K.O. Phase…
16 Teams nahmen an der B-Jugend Konkurrenz teil. Jede Platzierung wurde ausgespielt, sodass alle Teilnehmer auf sechs Spiele kamen. Durch unseren Gruppensieg am Samstag stand bereits fest, dass wir uns unter den ersten 8 einsortieren würden.
Wir trafen im Viertelfinale auf den Zweiten der Gruppe 2, die sich im Nachhinein als die stärkste Gruppe entpuppen sollte. Gegen den späteren Finalisten, den starken HC Atomix aus Belgien, verloren wir 11:15. Die Enttäuschung war allen anzusehen, nach der überzeugenden Vorrunde hatten wir uns natürlich mehr erhofft.
Nun ging es noch um die Plätze 5 bis 8. Nach dem ersten Frust war klar: wir sind Sportler, es geht nicht nur um die Ehre, sondern auch darum, ein starkes Turnier trotz Viertelfinal-Aus bestmöglich abzuschließen. Sah auch Lucas ein. Irgendwann. Oder?!
Um das Spiel um Platz 5 zu erreichen, mussten die Wünsdorfer Wölfe (Bundesland: Brandenburg) aus dem Weg geräumt werden. Dies gelang mit dem für uns höchsten Turniersieg durchaus beeindruckend. Niklas & Co stellten eine eklige (aber faire) Abwehr und kassierten in 20 Minuten lediglich vier Gegentreffer. 12:4 hieß es am Ende nach erfolgreichem Frustabbau.
So bekamen wir das angestrebte Spiel um Platz 5. Gegner war die FSG Lausanne aus der französischsprachigen Schweiz. Nach einem überzeugenden Beginn und 5:1-Führung ließ die Konzentration zunehmend nach, sodass es am Ende nochmal spannend wurde. Wir hatten jedoch das bessere Ende auf unserer Seite und gaben die Führung nicht ab. Am Ende hieß es 10:9.
Fünf Siege aus sechs Turnierspielen können sich sehen lassen. Wir haben viel durchgewechselt, um allen möglichst viel Spielzeit zu ermöglichen. Alle Teammitglieder haben hervorragend mitgezogen und ihren Beitrag zu diesem großartigen Ergebnis geleistet. Platz 5 war der verdiente Lohn.
Zum Abschluss sind wir abends gemeinsam noch im „Roadhouse“ essen gegangen. Bei Burger & Co konnten wir in angenehmer Atmosphäre das Wochenende ausklingen lassen. Pünktlich um Mitternacht gab es noch Kuchen & Ständchen für Geburtstagskind Milad und wenige Stunden später stand am Ostermontag auch schon wieder die Abreise aus Arnheim an. Das mögliche Frühstück in der Schule passte irgendwie nicht mehr in den Zeitplan, dazu hätte man früher aufstehen müssen. Aber wir kannten ja eine Adresse kurz hinter der Grenze, wo man auch frühstücken kann und wo diesmal kein großer Andrang herrschte…
Das Wochenende endete, wie es begann.
Gegen Mittag waren wir zurück in der Heimat. Alle haben sich super benommen und die SGSH bei diesem internationalen Turnier hervorragend repräsentiert.
Danke an die Grobis, Elias, an unseren Vorsitzenden und alle Eltern, die uns vor Ort angefeuert haben.
Danke an Alle, die diese Tour möglich gemacht haben: an Ute und Carsten für die Unterstützung rund um die Tour und vor Ort. Danke an Till für Fahrdienst und „Aufsicht“ in der letzten Nacht. Danke insbesondere an Ole und Joris für den Support auf der Bank und in der Schule und Danke an ein großartiges Team, das mir das Wochenende wahnsinnig leicht gemacht hat und mir sogar netterweise abwechselnd die Klamotten durch die Gegend getragen hat (der Rücken, ihr wisst schon). Es hat mir sehr viel Spaß gemacht mit Lucas, Simon, Bent, Till, Tom, Yuşa, Koray, Lasse, Milad, Niklas, Lenny, Fynn und Teo