Abschied von Michael Reuschel
Es war im Sommer 2010, da wurde Michael Reuschel Betreuer […]
Es war im Sommer 2010, da wurde Michael Reuschel Betreuer der dritten Mannschaft. Betreuer sind sowieso meist die gute Seele und großer Rückhalt einer Mannschaft und MiReu war für die damals dünn besetzte, vernachlässigte Mannschaft mehr als nur ein Glücksfall.
Mit der Erfahrung als ehemaliger Torhüter des STV oder des TuS Linscheid-Heedfeld hat er die dritte Mannschaft in den Folgejahren „auf Kurs“ gebracht.
Mit seiner Positivität und jeder Menge Optimismus, seiner angenehm sympathischen Ausstrahlung und vielen großartigen (Handball-) Geschichten gelang es ihm schnell, das Team für sich zu gewinnen. Und nicht nur das: sein Einsatz sicherte das „Überleben“ der Dritten in personell schwierigen Zeiten. Im Tandem mit Arnd Pielhau hauchte er neues Leben in die Mannschaft und sorgte, gemeinsam mit Pille, auch für personellen Nachschub.
Doch nicht nur das: unter seiner Mithilfe wurde aus „Spielern der dritten Mannschaft“ erst ein Team und später eine echte Gemeinschaft. MirReu war es, der dafür sorgte, dass die Dritte bis heute mindestens eine Busfahrt pro Spielzeit absolviert. Es war seine Idee, das Auswärtsspiel in Schmallenberg mit dem Bus anzusteuern und mit einer Fahrt nach Winterberg inklusive Essen & Discobesuch zu kombinieren. Die Touren werden bis heute von den Mitfahrern als Legendär beschrieben und werden immer mit dem Namen Michael Reuschel in Verbindung gebracht.
Dank Micha hatten wir auch bei Trainingslagern das Gefühl, eine Profimannschaft zu sein. Selbstgekochtes Mittagessen für zwei Tage, selbst gemixte Energy-Drinks, Obst oder schlicht ein Arztkoffer für diverse Wehwehchen – Michael hatte alles dabei und an alles gedacht.
MiReu war sich nie zu schade, heiße Diskussionen, wenn nötig auch mit den eigenen Vereinskollegen, zu führen. Immer im Kampf für die gute Sache, um vielleicht noch einen Euro oder eine Annehmlichkeit mehr für „seine Dritte“ herauszuholen. Fast schon unnötig zu erwähnen, dass er neben Zeit auch eine unzählbare Menge an Privatgeld ans Team gespendet hat. Sei es für Trikots oder einfach mal für eine Kiste Bier für die nächste Feier.
Micha hat sich immer für jeden Zeit genommen. Viele, viele Stunden konnte man in seinem Laden, MR Sport Design, mit ihm über Gott und die Welt plaudern. Meist ging es um Handball und die nächste tolle Idee. Aber auch für Probleme hatte er immer ein offenes Ohr. Egal, wie stressig der Berufsalltag war, nie hat MiReu einem das Gefühl gegeben, gerade keine Zeit zu haben.
Insbesondere der erste Aufstieg der Dritten ist untrennbar mit seinem Namen verbunden. Ich hatte Angst vor diesem Text, denn Michas Verdienste rund um den Handball im Allgemeinen und für die Dritte im Speziellen sind nicht alle aufzählbar und ich habe nicht das Gefühl, ihm hiermit gerecht zu werden.
Es ist der Sommer 2024, da ist Michael Reuschel nach schwerer Krankheit im Alter von 71 Jahren verstorben. Was bleiben wird, ist die Erinnerung an eine wunderbare gemeinsame Zeit.
Danke für Alles, lieber MiReu. Du fehlst uns hier sehr.
Die SGSH Dragons trauern um einen außergewöhnlichen Menschen und Freund. Wir sind in Gedanken bei seiner Familie, seiner Frau Martina und seinen Kindern.