SGSH weiter im Abwärtsstrudel

10. März 2024

Bericht: Kevin Wagener / LokalDiekt

Foto: Marvin Schüle / LokalDiekt

Die SGSH Dragons unterliegen im ersten Spiel unter Neu-Trainer Lars Faßbender am Samstagabend (09.03.) mit 28:30 (09:15) bei den Sportfreunden Söhre und verpassen damit bei einem direkten Konkurrenten wichtige Big Points im Kampf um den Klassenerhalt.

Beide Lager begannen die Partie in Niedersachsen eher behäbig, nach fünf Minuten Spielzeit stand ein schmales 2:1 für die Hausherren auf der Tafel. Blaauw hatte den Torreigen dabei für die SGSH eröffnet und die Gastgeber einen Siebenmeter verworfen. Zielten die Sauerländer nach sechs Minuten noch daneben, saß der nächste von Jaeger (8.). Im direkten Gegenzug mussten die Drachen jedoch den Konter schlucken. Früh machte sich bemerkbar, dass der Ball auf Seiten der SGSH nicht allzu gerne den Weg ins gegnerische Tor finden wollte. Die Sportfreunde wiederum machten aus ihren Chancen die nötigen Tore und stellten auf 6:2 (12.), woraufhin Faßbender das Timeout zog.

Dommermuth früh disqualifiziert

Anschließend zeichnete sich der stark aufspielende Keeper der Sportfreunde aus, im Gegenzug kreuzte Dommermuth unglücklich den Laufweg des Söhrer Angriffs und wurde frühzeitig des Feldes verwiesen. Den fälligen Siebenmeter nutzten die Hausherren zum 7:2 (12.). In der Folge konnte Jaeger mit dem 7:3 antworten, zu oft aber ließen die Dragons ihre Möglichkeiten ungenutzt oder blieben im Defensivblock hängen. Und gelang dann doch ein Treffer wie der von Kapitän Schetters vom Punkt, ließen die Hausherren zwei eigene Treffer folgen (11:4, 18.). Weiterhin hatten sie zudem einen sicheren Rückhalt zwischen den Pfosten, der nach einem Ballgewinn der SGSH stark im Eins gegen Eins abwehrte. Im Gegenzug fiel das exemplarische Gegentor via Heber über Halfmann (12:5, 21.).

Zu erwähnen ist dabei bei allen Problemen, welche die SGSH in der ersten Hälfte hatte, dass das nötige Spielglück, das Momentum, ganz eindeutig bei den Hausherren lag. Gefühlt landete jeder Abpraller, jeder zweite Ball, jeder Block irgendwie wieder in den eigenen Händen. Einziges Manko der Heimmannschaft war – über die gesamte Spieldauer – die Verwertung vom Punkt. Saubere Angriffe wie der, den Yorgov zum 12:6 über Rechtsaußen veredelte, blieben die Ausnahme. Zusätzlich ließen die Sauerländer sich zu simpel abkochen, so dass die Gastgeber mehrere Unterzahlen für sich erfolgreich bestreiten konnten (je 1:0). Daraus resultierte eine deutliche 15:9-Pausenführung für die Sportfreunde.

SGSH arbeitet sich zurück

Mit Beginn der zweiten Hälfte sahen die Zuschauer in Diekholzener Steinberghalle eine veränderte Faßbender-Sieben, die weniger pomadig den Weg nach vorne suchte – und dafür auch Stück für Stück belohnt wurde. Nach Treffern von Yorgov, Jaeger und Gipperich verkürzte die SGSH auf 16:12; Söhres Antonevitch verwarf derweil seinen dritten Versuch vom Punkt (34.). Wenige Minuten später handelte sich Perey die Zeitstrafe ein, Söhre verwandelte diesmal aus sieben Metern (19:13, 37.). Dem Treffer zum 20:13 auf der Gegenseite folgte die nächste SGSH-Auszeit.

In dieser schien Faßbender den richtigen Nerv getroffen zu haben, denn endlich gelang es den Sauerländern, eine kleine Serie zu starten und sich wieder ein wenig an die Hausherren heran zu arbeiten. Schetters per Blitz-Doppelpack , Gipperich und Jaeger stellten auf 21:17 und zwangen so die Gastgeber zum Timeout (44.). Der letzte Funke sprang dabei jedoch noch nicht über, Söhre konnte für etwas Entlastung sorgen (25:20, 49.). Die Dragons bissen sich derweil die Zähne am Sportfreunde-Bock aus. Bei noch sieben Minuten auf der Uhr landeten aber auch die Gastgeber sich zwei Minuten ein und die Faßbender-Schützlinge fanden den richtigen Hebel, um diesen Umstand gewinnbringend für sich zu nutzen. Zunächst verkürzte Lüsebrink auf 27:24, ehe Schetters einen Konter erfolgreich abschloss.

Yorgov besorgt den Anschluss

Mitten in die Drangphase der Drachen dann die erneute Unterzahl, Perey musste für zwei Minuten auf die Bank. Die Mannen von Faßbender hatten sich aber im zweiten Durchgang stetig gesteigert und überstanden diese ohne größere Schäden; im Gegenteil fische Halfmann zunächst einen frechen Heber aus der Luft (55.) und Yorgov bestellte in der Crunch Time den 27:26-Anschluss (56.). Söhre nahm das Timeout, leistete sich danach aber ein Offensivfoul und musste den Ball abgeben – Halfmann hätte allerdings ohnehin pariert. Statt des erhofften Ausgleichs aber blieb die SGSH erneut hängen, bekam aber, weil auch die Sportfreunde ihren Angriff nicht sauber ausspielen konnten, eine weitere Gelegenheit. Wie es so ist, wenn man unten steht, ging aber auch dieser Ballbesitz flöten, Söhre konterte zum torentscheidenden 28:26 (59.).

Die Gastgeber mussten die letzten anderthalb Minuten zwar aufgrund einer Disqualifikation nach drei Zeitstrafen in Unterzahl beenden. Die Dragons aber ließen wichtige Gelegenheiten wie den Siebenmeter, der direkt auf den Mann geworfen wurde, aus. Im Gegenzug entrissen die Sportfreunde jedwede letzte Hoffnung auf einen Punkterfolg in der Fremde. Beide Vereine trafen zum Ende hin noch vom Punkt, das allerdings hatte keine Spielrelevanz mehr.

Die SGSH Dragons verlieren das erste Match unter ihrem neuen Trainer gegen Mitkonkurrent Sportfreunde Söhre am Ende aufgrund der schlechten ersten Hälfte, in der die bestehenden Probleme ernst zum Tragen kamen, verdient mit 28:30. Bei konsequenterer Verwertung der eigenen Chancen, insbesondere hinten raus, wäre dabei allerdings durchaus ein Punkt drin gewesen.

Match Facts

Sportfreunde Söhre – SGSH Dragons 30:28 (15:09)

SGSH Dragons: Hablowetz, Gipperich (6 (1/1)), Yorgov (4), Weßeling, Blauuw (1), Halfmann, König, Schetters (9 (2/3)), Perey (1), N. Jannack, Lüsebrink (1), Walch, Börner, Jaeger (6), Dommermuth.