SGSH unterliegt nach 60-minütigem Krimi in Bielefeld
Die SGSH Dragons unterliegen am Samstagabend (06.04.) nach einer erfrischend kurzweiligen Begegnung mit mehreren Führungswechseln knapp mit 23:25 (13:13) bei der TSG A-H Bielefeld.
Die Seidensticker-Halle war nicht zuletzt aufgrund des Anhangs der SGSH, die mit einem gesponserten Fanbus nach Bielefeld angereist waren, gut gefüllt. Mit von der Partie war Torhüter Jannack und Maenzer; nicht mit dabei auf Seiten der Sauerländer indes waren Gipperich, König, Voss und Weßeling.
Die Dragons begannen die erste Hälfte, die drei Minuten verfrüht angeworfen wurde, mit Halfmann zwischen den Pfosten – und der konnte sich direkt mal beweisen. Seine Parade leitete den Gegenstoß ein, Dommermuth zielte über den Kasten (2.). Auch die nächsten Aktionen gehörten dem SGSH-Keeper, der sich im ersten Anlauf geschlagen geben musste (3.), in der nächsten Situation jedoch wieder stark parieren konnte (4.). Zum ersten eigenen Tor kam die Faßbender-Sieben dann vom Punkt, Schetters verwandelte in gewohnt sicherer Manier (5.). Schnell entwickelte sich ein rassiges Drittliga-Duell, auf beiden Seiten war kaum mal Zeit zum Durchatmen. Die Hausherren spielten einen tollen Pass hinter dem Rücken und vollendeten zum 2:1, respektive 3:2, welche Jaeger jeweils im direkten Gegenzug, beim 3:3 durch die Hosenträger Raebers, egalisieren konnte (5./7.). Die TSG zeigte sich offensiv variabel, versuchte es sowohl aus dem Rückraum als auch über die Außen. Einer der Rückraumwürfe markierte so das 4:3, während die Dragons aus der zweiten Reihe an Raeber scheiterten und sich den Konter fingen (5:3, 9.).
Rassig-faire Begegnung
Obgleich es grundsätzlich fair auf der Platte zuging, brauchte man keine Sehverstärkung um zu merken, dass für beide Mannschaften viel, nämlich nicht weniger als die Sicherung des Klassenerhalts, auf dem Spiel stand. Beim Stand von 6:4 parierte Halfmann einen weiteren Ball, Börner schraubte sich auf der Gegenseite hoch und drosch zum Anschluss ein (12.). In derselben Minute stellte Schetters den Ausgleich her, Jaeger ließ die eigene Führung folgen (14.). Entgegen der letzten Wochen gab es auf Seiten der SGSH also eine Wendung in die andere, in die eigene Richtung. Die TSG nahm die erste Auszeit und traf im Anschluss vom Punkt, Jaeger stellte postwendend auf 7:8 und wurde wenig später mit dem Gelben Karton bedacht (17.). Raeber wurde nun von Minute zu Minute stärker und fischte gleich mehrere Bälle von der Linie. Gleichwohl baute er das Spiel als Erster mit auf und bereitete so das 9:8 für seine Farben vor.
Nach knapp zwanzig Minuten nahm auch Faßbender die erste Auszeit, Raeber war auch danach mit der Pranke zur Stelle (19.). Weil die Hausherren den nächsten Versuch jedoch über das Tor setzten, wuchtete Diehl auf der Gegenseite zum erneuten Anschluss ein (10:9, 21.). Nach Jaeger holte sich auch Dommermuth in der Folge die Gelbe Karte nach erfolgreichem Trikottest ab. Die Gastgeber konnten sich in diese Phase kurzzeitig etwas absetzen und stellten auf 12:9 (25.). Lange sollte diese Führung aber nicht bestehen: Jaeger und Dommermuth brachten die SGSH wieder auf ein Tor heran, in eigener Überzahl netzte Diehl zum 12:12-Ausgleich (29.). Ein Ballgewinn wurde den Sauerländern danach verwehrt, stattdessen gingen die Bielefelder über links wieder in Front – handelten sich aber kurz vor dem Ende der ersten Hälfte noch eine Zeitstrafe ein. Schetters, der zwischenzeitlich das Feld wegen Knieproblemen verlassen hatte müssen, traf aus sieben Metern zum 13:13-Pausenstand. Einen direkten Freiwurf mit der Sirene lenkte Halfmann über das Tor.
Torhüter im Fokus
Die zweite Hälfte fing da an, wo die erste aufgehört hatte: mit Herz, Brisanz und vielen Aktionen in den gefährlichen Räumen. Nach ausgeglichenen ersten Minuten pariere Raeber den nächsten Ball, der Konter rollte und mündete im 15:15 (35.). Auch den nächsten Anlauf entschärfte der TSG-Keeper, die im eigenen Vorwärtsgang sodann nur den Pfosten trafen. Das Gespann entschied aber ohnehin auf Siebenmeter und Zeitstrafe für Diehl. Mithilfe des rechten Pfostens schlug die Murmel ein (35.). Die Dragons ließen nun zu viele Bälle liegen: Perey verpasste die direkte Antwort, nach einer weiteren Halfmann-Parade zielte Schetters neben das Tor (36.). Erst das 17:15 wusste Yorgov zu beantworten (38.). Die Mitte der zweiten Hälfte kehrte dann ein wenig so etwas wie Ruhe auf der Platte ein, haben wie drüben klingelte es plötzlich nicht mehr sonderlich, weil beide Torhüter sich mehrere Male erfolgreich behaupten konnten. Halfmann fischte etwa einen Heber sensationell mit den Fingerspitzen (42.). Faßbender versammelte seine Sieben daraufhin erneut um sich.
Auf der Platte zeigte sich im Nachgang aber zunächst weiter dasselbe Bild: es wurde das Spiel der Torhüter. Gleichermaßen rockten die Unparteiischen nun vermehrt in den Fokus und zogen bisweilen den Unmut beider Fanlager auf sich. Hitzig wurde es schließlich, eine gute Viertelstunde vor Schluss, als mit Jaegers Anschuss zum 18:17 eine Zeitstrafe für die TSG verhängt wurde. Noch in derselben Minute schloss sich Schetters dem zweiminütigen Besuch auf der Bank an, ehe das Gespann eine fragwürdige Rote Karte gegen die Hausherren aussprach (46.). Daran anschießend verwarfen sie zudem vom Punkt, sodass Yorgov das Momentum mit seinem Doppelpack wieder auf die SGSH-Seite zog (48.).
SGSH verspielt Momentum
Die Dragons gingen durch den stark aufspielenden Jaeger erneut in Führung, SGSH-Coach Faßbender wurde beim Konterversuch der Gäste aufgrund eines taktischen Kniffs verwarnt (49.). Nun ging es wieder hin und her in Bielefeld, die Begegnung war völlig offen. Durch Treffer von Blaauw und Schetters wähnten sich die Dragons wieder vorne, kassierten in Überzahl aber den erneuten Ausgleich (23:23, 56.). Als Pere kurz darauf ebenfalls für zwei Minuten auf die Bank geschickt wurde, nutzte die TSG die sich bietende Möglichkeit und ging kurz vor dem Spielende selbst wieder in Führung (58.). Es lief bereits die letzte Minute, da schien es, als hätten die Sauerländer tatsächlich noch den Ausgleich erzielt – die Schiedsrichter gaben den Treffer aber nicht und entschieden auf Stürmerfoul. Mit noch 23 Sekunden Restzeit zog Bielefeld die Auszeit und sicherte sich mit dem 25:23 fünf Sekunden vor der Sirene den knappen Heimsieg.
Die SGSH Dragons spielen eine gute Partie in Bielefeld, lassen aber zu viele Bälle liegen und verlieren ein intensives Duell, das eine Punkteteilung verdient gehabt hätte, am Ende unglücklich und knapp mit 23:25.
Match Facts
TSG A-H Bielefeld – SGSH Dragons 25:23 (13:13)
SGSH Dragons: Hablowetz, Yorgov (3), Diehl (4), Blauuw (2), Halfmann, Maenzer, König, Schetters (5 (2/2)), Perey, N. Jannack, Lüsebrink, Walch, Börner (1), Jaeger (7), Dommermuth (1).