SGSH unterliegt Gummersbacher Zweitvertretung

3. März 2024

Bericht: Kevin Wagener / LokalDirekt

Foto: Mareike Voss

Die SGSH Dragons unterliegen im Derby am Samstagabend (02.03.) im Schalksmühler Löh mit 29:33 (12:15) gegen den VfL Gummersbach II und handeln sich die dritte Pleite in Serie ein.

Unter der Woche hatte die SGSH vor dem Derby gegen die Gummersbacher Zweitvertretung einige Personalentscheidungen für die kommende Spielzeit bekannt gegeben, neben drei Neuverpflichtungen freuen sich die Sauerländer über den Verbleib von Blaauw und Halfmann. Während Halfmann wenige Tage nach seinem Geburtstag zwischen den Pfosten stand, musste sein Kompagnon Jannack erneut passen. Voss verpasste das regionale Duell ebenfalls.

Der Schlussmann der Dragons wurde dann auch direkt vom Anwurf weg geprüft und blieb Sieger; das Unparteiischen-Gespann entschied jedoch auf Siebenmeter. Unbehaun bolzte das Ei humorlos in den linken Giebel (1.). Zwar konnten die Drachen rasch durch Börner ausgleichen, gerieten aber ebenso schnell aufgrund eigener Ballverluste mit 1:3 in Rückstand (3.). Nach Schetters’ Anschlusstreffer vom Punkt leistete man sich erneut einen Ballverlust in des Gegners Hälfte, machte seinen Fehler aber wett und belohnte sich mit dem Ausgleich (7.). Die Sauerländer waren nun in der Partie angekommen, nach einer Halfmann-Parade besorgte Perey die erste Führung im Schalksmühler Löh (4:3, 8.).

Es war ein munterer Auftakt gegen die Gummersbacher Zweite, beide Mannschaften spielten schnell nach vorn. Dommermuth kam über links durch und veredelte zum 5:4, ehe sich die Dragons erneut durch einen sehr präzisen Winkel-Siebenmeter Unbehauns den Ausgleich fingen. Die SGSH hatte in Schetters aber ebenfalls einen fähigen Mann vom Punkt (6:5, 11.).

…und täglich grüßt der Halbzeitmitte-Rückstand

Lange hatte aber auch diese Führung nicht Bestand. Im Gegenteil, die Gäste drehten binnen kurzer Zeit die Partie (12.). Es glich einem Abziehbild der letzten Wochen: um die ominöse 15-Minuten-Marke herum gaben die Dragons erneut die Führung aus der Hand und liefen einem sich ausweitenden Rückstand hinterher – mal hielt der Keeper des VfL seine Jungs im Spiel, an anderer Stelle wurde der SGSH die Offensivaktion als Foul weggepfiffen. Zusätzlich holte sich Dommermuth den gelben Karton ab (15.). In eigener Unterzahl erhöhten die Gäste, im Anschlusss dezimierte sich die SGSH durch eine Zeitstrafe selbst. Nach dem 6:9 zog Dmytrusznski das Timeout (18.). Zwar konnte Börner im Nachgang der Besprechung netzen; die Gäste aus Gummersbach aber hielten den Drei-Tore-Vorsprung mehr oder minder konstant. Beides Keeper konnten sich dabei mehrfach auszeichnen, ebenso griff das Gespann über das Normmaß hinaus oft ein und unterband in einer Szene gleich auf beiden Seiten die Angriffsbemühungen (22.).

Nur eine Minute später durfte Gummersbach erneut vom Punkt ran, diesmal entschied sich Ungehaun für den rechten Winkel – 7:11. Grundsätzlich waren beide Defensiven gut aufgestellt und hatten alle Hände voll zu tun, durch die vielen Abpfiffe wurde der Spielfluss allerdings merklich gehemmt. Als der Gästekeeper in der Folge ein weiteres Mal parierte, zog der VfL im Gegenzug auf fünf Tore davon (7:12, 26.). Mit dem Ende der ersten Hälfte kam dann nochmal Zunder in die Begegnung; Jaeger benötigte handgestoppte zwölf Sekunden, um seine Farben nach zwei Treffern wieder etwas näher heranzubringen (11:14, 28.). Gleichfalls spielten sich beide Torhüter mit weiteren Glanzparaden nochmal ins Rampenlicht. Als Jaeger im Anschluss auf 12:14 verkürzte und die Gummersbacher die letzten Minuten mit einem Mann weniger bestreiten mussten, rochen die Zuschauer bereits eine Aufholjagd bis zur Pausensirene – fünf Sekunden vor dem Ablauf der Zeit aber stellte der VfL auf 12:15 und der Schiedsrichter zum Unmut des eigenen Anhangs Perey für zwei Minuten auf die Bank.

Yorgov wird disqualifiziert

Dem schnellen Treffer Weßelings nach Wiederanwurf ließen die Gäste erst zwei Tore folgen und setzten nach einer weiteren Zeitstrafe weitere zwei drauf (14:19, 34.). Die Gäste waren schlicht zielstrebiger, respektive effizienter vor dem gegnerischen Kasten: einen fälligen Siebenmeter konnte König nicht im Tor unterbringen. Im Nachgang traf dann Blaauw, ein Momentum wollte sich aber nicht einstellen. Es ging zunächst im Gleichschritt weiter. Bei einem Gegenzug dann stellte der VfL auf 16:20, der Spieler blieb nach seinem Wurf liegen. Nach kurzer Absprache stellte der Unparteiische Yorgov daraufhin vom Feld (37.). Die Drachen hielten in dieser Phase einen Dreei-Tore-Rückstand aufrecht und die Partie weiterhin offen. Allein, sie gingen zu verschwenderisch mit ihren Chancen um: nach einem Konter war die SGSH frei durch, wollte es dann aber für die Galerie machen. Der Gummersbacher Keeper fischte den zu lässigen Heber aus der Luft und leitete das 18:22 ein (40.).

Die Dmytruszynski-Sieben – der VfL war übrigens mit einem kargen Zehn-Mann-Kader angereist – versuchte es danach aus allen Lagen, scheiterte aber sowohl aus der zweiten Reihe als auch bei einem flachen Versuch in Kreisnähe, während die Gummersbacher nicht viele Möglichkeiten benötigten, um ihr Konto weiter auszubauen (18:24, 42.). Erst bei dann sechs Toren im Minus wurden die Sauerländer wieder etwas wacher; Weßeling tunnelte zum 19:24, Dommermuth verkürzte nach einer flüssigen Kombination weiter (43.) und Perey im Anschluss ebenso sehensweit abermals (21:24, 44.). Eine gute Viertelstunde vor dem Ende kam Hablowetz zwischen der Pfosten, der beim Einstandsgeschenk aus sieben Metern machtlos blieb.

VfL kommt um rote Karte herum

Nach einem Ballgewinn am eigenen Kreis spielte die SGSH den langen Hafer nach rechts außen, wo Jannack die Murmel aufnahm und ins Tor wuchtete. Als dann Hablowetz auch noch den Gegenzug parierte, war die Halle regelrecht on fire – und der VfL nahm die Auszeit (50.). Wenig später „parierte“ Hablowitz dann das nächste Mal, allerdings hatte er bei dem Wurf auf Höhe des Kopfes auch gar keine Gelegenheit, dem Ball auszuweichen. Kreiselmaier wurde dafür nicht des Feldes verwiesen, das Gespann entschied in diesem Fall auf eine Zeitstrafe.

Auch Dmytruszynski machte danach Gebrauch von der Auszeit, nach welcher Schetters vom Punkt verkürzten konnte (25:28, 55.). Doch es blieb dabei: Die Dragons liefen der Musik auch an diesem Spieltag zu lange hinterher, konnten die Hypothek nicht mehr abarbeiten und müssen dem Gast aus Gummersbach nach sechzig Minuten die zwei Punkte überlassen. Der Schlussakkord vom Punkt nach der Sirene geriet zur Makulatur.

 

Match Facts

SGSH Dragons – VfL Gummersbach II 29:33 (12:15)

SGSH Dragons: Hablowetz, Gipperich (1), Yorgov, Weßeling (4), Blauuw (4), Halfmann, König (1 (0/1)), Schetters (3 (2/3)), Perey (3), N. Jannack (2), Lüsebrink (1), Walch, Börner (3), Jaeger (3), Dommermuth (4).