Kolding? Überlebt!

Ja, Moin!

Vor einer Woche noch auf dem Weg nach Kolding, inzwischen wieder einigermaßen im normalen (Schlaf-)Rhythmus. Vorab: es war mega-anstrengend, hat aber auch vor allem super-viel Spaß gemacht! Hier ein kleiner Reiserückblick mit besonderem Blick auf „meine“ B-Jugend.

Spezieller Dank vorweg

Mit fünf Mannschaften & zwei Bussen aus dem Sauerland für ein Osterwochenende nach Dänemark zu fahren, macht man nicht mal einfach so nebenbei. Da gehört eine ganze Menge (Vor-)Arbeit mit Organisation und Planung dazu. Ohne Mirco Schmale wäre die Tour auf diese Weise nicht möglich gewesen. Zum Glück war ich in die Vorarbeiten nicht wirklich involviert. Ich will gar nicht wissen, wie viele Stunden dazu „nebenbei“ zum normalen Leben investiert wurden. Dass es dann vor Ort alles so reibungslos geklappt hat, ist auch ein Lohn Mircos großartiger Arbeit vor & während der Tour – vielen Dank dafür!!

Mit fünf Mannschaften & zwei Bussen aus dem Sauerland für ein Osterwochenende nach Dänemark zu fahren, finanziert man nicht mal so nebenbei. Ohne die Firma Lumberg hätten wir dieses Wochenende nicht stemmen können. Busse & Fahrer für ein komplettes Wochenende, Unterkunft und sogar Verpflegung: unsere Jungs und wir Trainer & Betreuer haben keinerlei Unkosten gehabt. Das ist mehr als großzügig und alles andere als selbstverständlich. Auch dafür ein fettes Dankeschön!!

Last, but not least: Danke an Rudi & Raphael, die uns entspannt, souverän und sicher durch den Verkehr gebracht haben und allen Betreuern für die Hilfe an diesem Wochenende!

Die Anreise

Anstatt an Karfreitag schön entspannt auszuschlafen, sind wir stattdessen – quasi mitten in der Nacht (6:15 Uhr Treffen, Hallo?!?) – mit zwei Bussen von HSC Reisen die Tour nach Dänemark angetreten. Zum Glück waren die Jungs auch noch müde. Ich hatte nämlich schon schlimmste Befürchtungen, dass gleich zu Beginn irgendwelche komische Bumm-Bumm-Musik aufgelegt wird. War aber nicht: alles ruhig, alles friedlich. Wir sind im Großen und Ganzen auch ganz gut durchgekommen. Am späten Nachmittag sind wir an der Unterkunft angekommen.

Die Unterkunft

In „unserer“ Schule waren über 20 Mannschaften untergebracht. Ich hatte ja schon wieder schlimmste Befürchtungen… allerdings hatten wir auch hier wieder Glück, waren wir doch etwas abseits zu allen anderen in einer oberen Etage untergebracht. Das Beziehen der Klassenzimmer verlief bei uns unkompliziert. Ich war allerdings schon verwundert, dass der ein- oder andere lediglich auf einer Isomatte schlafen würde. Mich hätte man dann am nächsten Morgen vom Boden aufheben müssen – in Einzelteilen. Aber, bitte: die Jungs sind ja noch so ungefähr fünf, sechs Jahre jünger, als ich…

Die Eröffnungsfeier & der Freitagabend

Der erste Abend startete dann mit einer netten Eröffnungsfeier mit viel Musik (DJ, Tanzformationen, „Dance“ der heimischen Kolding-Handballjugend) und inklusive Nationalhymnen der teilnehmenden Länder. Ein feierlicher, stimmungsvoller Beginn, bei dem natürlich auch unser Maskottchen nicht fehlen durfte!

Meine geschätzten Freunde aus der A-Jugend waren dann am ersten Abend gleich das disziplinierteste (und/oder cleverste) Team, denn in Dragos Klasse herrschte frühzeitig absolute Ruhe. Drago hatte zuvor irgendeine Ansage gemacht, von wegen Turnier ernst nehmen „dies das“, vielleicht war das hilfreich. Vielleicht waren die Jungs auch einfach nur klug genug, unbemerkt ein bisschen zu feiern. Evtl. war es auch einfach nur unser Glück, dass der ein- oder andere schon in den Tagen zuvor hart…äh, nicht so viel geschlafen hatte und entsprechend müde war. Sei´s drum: Abend eins verlief friedlich. Aber auch in meiner B war alles im Rahmen, ich kann wirklich nicht groß meckern. Geschlafen habe ich trotzdem nicht… neue Umgebung, Boden, Luftmatratze… ich werde schon beim Gedanken daran wieder müde… und in 1,5 Monaten fahr´ ich Idiot auch noch zu Rock am Ring… hat jemand ´nen Wohnwagen für mich??

Das Sportliche am Samstag

Der Spielplan hatte es gut mit uns gemeint. Unser Eröffnungsspiel war am Samstag erst um 10:45 Uhr. Andere Teams von uns begannen schon um 9 Uhr. So waren die Jungs selbstverständlich fit & ausgeschlafen, als es gegen den SSV Falkensee (Nähe Potsdam) ging. Nach wirklich gutem Auftritt gelang ein 20:13-Erfolg gegen eine Mannschaft, zu der es nur wenige Stunden später zu ´ner echten Fanfreundschaft kommen sollte…

Kurz nach 13 Uhr ging es gegen den VfL Lübeck-Schwartau. Eigentlich unser bestes Turnierspiel. Wir bekamen den letzten Angriff beim Stand von 14:15 aus unserer Sicht und leisteten uns leider einen Fehlpass, den der VfL zum entscheidenden 14:16-Endstand nutzte. Ein wirklich tolles, ansehnliches Spiel von beiden Mannschaften, außerdem super-fair geführt. Das hat trotz Niederlage richtig Spaß gemacht.

Weil meine lieben B-Jugendlichen auf Drama stehen und keine Rücksicht auf mein Nervenkostüm nehmen, setzten sie aber knapp zwei Stunden später, beim abschließendem Vorrundenspiel gegen H.V. Hellas (Den Haag in den Niederlanden), noch einen drauf. Zwischendurch mit 14:11 vorne, sah es zeitweise nach einem entspannten Sieg aus. Stattdessen gaben wir die Führung binnen weniger Minuten aus der Hand und lagen plötzlich mit einem Tor hinten. Aber, und das ist wieder das coole an dieser Mannschaft: Köpfe hängen lassen is´ nich: es wurde gefightet und der Ausgleich erzwungen (19:19). Wieder haben wir den letzten Angriff. „Dank“ eines Fouls bekommen wir noch einen finalen direkten Freiwurf zugesprochen, den Dominik Schütz mit seinem „Dominik-Spezial“ im Tor unterbringen konnte. 20:19 für uns – 4:2 Punkte. Stimmung entsprechend ausgelassen.

Toll war auch, dass es in unserer Vierergruppe in allen Spielen nicht nur fair zuging, die Teams waren auch alle auf ähnlichem Leistungsniveau. Entsprechend entschied sich erst im letzten Spiel zwischen Schwartau und Falkensee, wer ins Halbfinale einziehen würde.

Die Ausgangslage vor dem letzten Duell: Schwartau 4 Punkte und Torverhältnis +7, Wir 4 Punkte und TV +6, Falkensee 2 Punkte und TV -4. Wir brauchten für das Halbfinale also einen Sieg des SSV Falkensee, entsprechend lautstark haben unsere Jungs den SSV angefeuert. Und die lieferten, führten zwischendurch mit +5. Am Ende holte der VfL allerdings noch auf, schaffte ein Unentschieden und zog am Ende verdient ins Halbfinale ein. Wir wurden Gruppenzweiter und spielten am Sonntag um die Plätze 5-8. Ein ebenso respektables Ergebnis mit zwei Siegen und einer knappen Niederlage. Pille und ich waren jedenfalls absolut zufrieden.

Der Samstagabend

In der großen Arena war für die Jugendlichen ein Diskoabend im Angebot. Während ein Teil des Aufpasser-Teams die Jungs dorthin begleitete, bin ich schön mit den übrigen Trainern & Gästen essen gewesen – der Dank geht nochmal raus an Jan Schriever für die gute Idee & Einladung und an „Cash“ & Co fürs Aufpassen auf die Jugendlichen (die sich sicher ebenso darüber gefreut haben). Beim späteren Treffen in der Schule merkte man allen die Müdigkeit der vergangenen Stunden an, sodass es wieder ein wenig nervenaufreibender Abend für uns B-Verantwortliche wurde.

Das Sportliche am Sonntag

Um 10:15 Uhr ging es um die Frage, ob wir um Platz 5 oder um Platz 7 spielen würden. Das Spiel gegen Sitardia BFC (Sittard in den Niederlanden) ging mit 7:17 deutlich verloren. Aber, kein Vorwurf an die Jungs. Die waren deutlich weiter, sahen mehr nach A-Jugend aus und bestanden vorab auch auf das Spielen mit dem für uns ungewohnten Dreierball.

Nach diesem Spiel hatten auch unsere neuen Freunde des SSV Falkensee in gleicher Halle ihr Spiel und wurden von uns wieder nach Kräften unterstützt. Zu unserem finalen Spiel gegen HV Kras Volendam (Niederlande) revanchierten sich die Kollegen mit Trommeln und entsprechender Unterstützung, das unserem Team sichtlich nochmal die letzten Reserven freisetzte. Außerdem kamen die Jungs der A-Jugend wenige Minuten nach Spielbeginn von Ihrem Spielort, um entsprechend das Niveau auf der Tribüne weiter zu… äh… heben und uns zusätzlich nach vorne zu peitschen.

Trotz kräftezehrendem Wochenende wurde Spiel 5 dann relativ souverän mit 17:13 nach Hause gebracht, sodass sich das Team gemeinsam mit der A feiern konnte. Platz 7 von 16, ein respektables Ergebnis und ein mehr als positiver Abschluss eines für uns tollen Turniers mit besonderem Dank an die großartige A-Jugend und den SSV Falkensee für den Support!

Der Abschluss

Am Sonntagabend stand dann noch ein gemütliches Zusammensein auf dem Programm. „Gemütlich“ definiert natürlich jeder anders. Eltern, Unterstützer und Betreuer waren ebenfalls eingeladen, das Wochenende gemeinsam ein wenig ausklingen zu lassen. Unsere Vorrundengegner, H.V. Hellas und der mehrfach erwähnte SSV waren ebenfalls in unserer Schule untergebracht. Wenig überraschend war in unserem B-Klassenzimmer zwischendurch „Full House“ inklusive Trikottausch.

So ungefähr hatten wir uns das im Vorfeld erhofft: ein gutes Turnier spielen, Spaß haben, coole neue Leute & Mannschaften kennenlernen. Viel mehr kann man sich von einem solchen internationalen Turnier nicht wünschen. Mir war es jedenfalls eine absolute Freude! Auch, wenn ich am Montagabend froh war, endlich wieder im eigenen Bett schlafen zu können!

Danke für die geile Tour an: Nick Weingärtner, Julien Jahnel – Felix Koch, Marc Bober, Dominik Schütz, Luca Bober, Tyler Johann, Ben Schnitzler, Luca Backhaus, Jakob Scholz, Nick Gollembusch, Eric Plöger, Tim Bober und Haiko Scholz sowie Arnd Pielhau

Schuld am langen Text: Kevin Ciszewicz