Hinterher fragt man sich immer…?!

📸 Bildquelle: Uli Wallmann

10.11.2021

Ja, Moin!

Woran hat´s gelegen? Auch am Dienstagabend nach unserem Training war das eine vieldiskutierte Frage. Woran hat´s gelegen, dass wir am Sonntag bei der DJK Westfalia Welper mit 28:27 (13:15) die Oberhand behalten haben?

Marcel, z.B., der derzeit zum Zuschauen verdammt ist und in der Halle war, wäre am Sonntag mit Blick auf den Spielverlauf mit einem Unentschieden zufrieden gewesen. Tatsächlich waren wir seit der 18. Minute nicht mehr in Führung gewesen. Allerdings lagen wir auch nie aussichtlos hinten, meist waren es ein bis zwei Tore, hinter denen wir herliefen.

Dabei war uns nach zwölf Minuten die höchste Führung gelungen. Bis zu jenem 8:4 spielten wir die Angriffe konzentriert und verteidigten hinten ordentlich. Dann schlichen sich jedoch massenhaft technische Fehler in unser Spiel und wenn das die DJK nicht schon über ihre konsequent ausgespielte erste Welle nutzte, unterliefen uns spätestens im Positionsspiel in der Abwehr Abstimmungsschwierigkeiten, die der ebenfalls sehr gute Rückraum der Gastgeber immer wieder in Tore ummünzen konnte.

Aus dem 8:4 wurde so innerhalb von acht Minuten ein 9:10. Ab da liefen wir nur noch hinterher. Zur Pause stand es aus unserer Sicht 13:15. Im zweiten Abschnitt hatten wir immer wieder Chancen, in Führung zu gehen, weil wir u.a. mit Niklas wieder einen starken Rückhalt im Tor hatten. Doch immer, wenn wir nach einem erzielten Unentschieden in Ballbesitz zur Führung kamen, machten wir teils wieder haarsträubende Fehler im Angriff. Eine Führung gelang lange nicht.

Alex auf der Bank tigerte durch seine aufgrund der engen Halle nicht vorhandene Coaching Zone und war wegen dieser Fahrlässigkeit im Angriff gefühlt kurz vorm Nervenzusammenbruch.

Alex zwischen der 20. und 57. Minute:

Apropos Halle: klein, eng, schön laut. Ich fands super. Teilweise war es so laut, dass ich Freddys oder Wischis Ansagen auf der Mitte nicht mehr hören konnte. War mir aber egal, jeder angesagte Spielzug interpretiere ich als Rückraumspieler eh immer mit „Kevin wirft“. Wo die Kollegen bis dahin herlaufen, um möglichst Verwirrung zu stiften, ist mir nicht so wichtig. Schön war im Übrigen auch, dass auch viele Zuschauer von uns den Weg auf sich nahmen, um uns zu unterstützen.

Also, woran hat´s gelegen, dass wir in der 58. Minute erstmals seit 40 Minuten wieder in Führung gingen? Ein wesentlicher Faktor war sicherlich Marco Kewitsch. Mit acht Toren bester Torschütze, hat er sich mal wieder buchstäblich fürs Team geopfert. (Unabsichtlicher) Schlag ins Gesicht nach einem Wurf inklusive dickem, blauen Auge?! Egal – nach kurzer Eis-Pause gings in die Schlussphase und Marco stand wieder auf dem Feld. Ein kämpferisches Vorbild für alle. Oder doch völlig bekloppt?  

Die beiden letzten entscheidenden Treffer gingen dann völlig zurecht und verdient auf sein Konto. Der Siegtreffer fiel drei Sekunden vor Ende. Ich seh´ ihn nur zum Stemmwurf gegen einen Doppelblock ansetzen. Unnötig zu erwähnen, dass beide Verteidiger größer waren, als er. Ehe ich jedoch denken konnte, „das kann nicht gehen“, zappelte der Ball irgendwie im Netz. Von meiner Position konnte ich nicht mal sehen, wo der Torhüter stand. Keine Ahnung, wie der Ball ins Tor gehen konnte, aber nochmal: wenn es an diesem Abend einer verdient hatte, den vielumjubelten Siegtreffer zu werfen, dann sicherlich Marco.

Marco nimmt den Sieg wie immer gelassen, hat aber doch noch Schwierigkeiten mit seinem Auge:

Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft auswärts gewonnen und natürlich gehörte da auch das nötige Quäntchen Glück dazu. Über ein Remis hätten wir uns nicht beschweren dürfen und selbst eine Niederlage, so ehrlich sollten wir sein, lag lange in der Luft.

Doch die Moral stimmte und wenn wir früher diesen letzten Angriff zum Sieg mit großer Wahrscheinlichkeit noch mit technischem Fehler und Gegentor beendet hätten, haben wir als erfahrenes Team inzwischen auch die Ruhe, einen solchen Angriff erfolgreich abzuschließen.

So gelang ein cooler Sieg gegen ein echt gutes Team aus Welper. Bedeutet für uns aktuell Platz 2. Am kommenden Sonntag (17 Uhr) gastiert der Tabellenführer, TS Selbecke am Löh. Spitzenspiel: zwei gegen eins. Wobei zu erwähnen ist, dass die Tabelle aufgrund unterschiedlich absolvierter Spiele noch „krumm und schief“ ist. Während wir sechs Spiele absolviert haben, haben beispielsweise Wetter, CVJM Gevelsberg und Schüren erst drei Partien gespielt. Sei´s drum: im Moment sind Selbecke und wir die einzigen Teams mit acht Punkten. Wir genießen diese Momentaufnahme und schauen, was am Sonntag – hoffentlich mit ähnlich guter Unterstützung wie zuletzt – so geht.

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