Geniale Linksaußen und wieder jede Menge Drama

Kann (auch) einiges: Dominik Wüllner

23.02.2022

Ja, Moin!

Die Bezirksliga scheint jede Woche aufs Neue auf Drama aus zu sein oder liegt es an uns?! Einmal mehr entscheidet sich unser Spiel erst in den Schlusssekunden, einmal mehr sind wir es, die den finalen Treffer erzielen. Gegen die TSG Schüren reicht es am Ende zu einer späten, wenn auch dem Spielverlauf angemessenen Punkteteilung (29:29).

In einem der vergangenen Berichte hatte ich meine sonst sehr geschätzten Linksaußen angepöbelt, weil die ständig entscheidende Würfe nicht im Tor unterbrachten. Heute ist Zeit für eine Entschuldigung. Nein, natürlich ging auch diesmal der Ball kurz vor Schluss nicht ins Tor. Doch das war Taktik, wie ich später erfuhr. Aber ich greife vor.

Es war ein ziemlich intensives, zerfahrenes Spiel, wo diverse Nebenkriegsschauplätze viel zu viel Raum einnahmen. Sicherlich kein einfacher Arbeitstag für das Unparteiischen-Gespann und für Zweiter gegen Vierter spielerisch etwas dürftig. Dafür war es umso spannender, die Führung wechselte ständig. Beide Mannschaften ließen immer wieder Gelegenheiten ungenutzt, sich abzusetzen. Langeweile dürfte unter den Zuschauern nicht aufgekommen sein.

Auszug gefällig? 6:3 nach acht Minuten, 10:10 nach einer Viertelstunde, 12:13 nach 20 Minuten, drei Minuten später wieder + 1 für uns, zur Pause 15:16 für Schüren. Konstant war eigentlich nur die Fehlerquote auf beiden Seiten.

Nach meinem Eindruck haben wir in der Defensive insgesamt einen ordentlichen Job gemacht. Bei Jan Schulz angefangen inklusive seiner Vorderleute. Viele Tore haben wir diesmal über Gegenstöße nach eigenen Fehlern kassiert. Dazu kam immer mal wieder nach längeren guten Phasen dann doch eben noch der kleine Patzer, der zum Gegentor oder einem der zahlreichen Siebenmeter führte.

Im Angriff blieb vieles Stückwerk. Highlights wie Wüllners „Wackler“ oder Kreisanspiel hinterm Rücken (definitiv Absicht!) blieben die Ausnahme. Über die gesamte Spieldauer super war mal wieder Marco Kewitsch und entsprechend mit neun Treffern bester Torschütze der Partie.

Durch die häufig wechselnden Führungen musste die Entscheidung fast schon zwangsläufig im letzten Moment fallen. 45 Sekunden vor Ende trafen die Gäste zum 28:29. Uns gelang es, im letzten Angriff Marcel Reinhardt freizuspielen. Rund zehn Sekunden vor Ende setzte unser Linksaußen zum Wurf an – und vergab. Der Abpraller landete bei der TSG. Die Entscheidung?! Nö, passend zum Spiel natürlich nicht. Der Rechtsaußen wollte – noch am eigenen Kreis stehend – den Ball quer auf seinen Halblinken spielen, übersah aber Potti. Der flog dankbar dazwischen und markierte drei Sekunden vor Ende das 29:29. Die Gäste reagierten blitzschnell mit ihrer Auszeit, hatten aber eben nur noch diese drei Sekunden Zeit – zu wenig, wie sich wenig später herausstellte.

Marcelo meint, wenn er das Ding zehn Sekunden vor Ende verwandelt hätte, wäre für Schüren noch genug Zeit im letzten Angriff geblieben und er hätte deshalb verworfen. So weit hatte ich natürlich nicht gedacht, deshalb: sorry und Respekt für die Chuzpe und Cleverness an meine Linksaußen – ihr wart mir mal wieder weit voraus.

Dieses Unentschieden jedenfalls ist Gold wert: Schüren bleibt hinter uns, die Tabellenspitze mit zwei Zählern Rückstand weiter (aus eigener Kraft) in Reichweite. Am 05. März geht es zum Gastspiel zur Eintracht, bis dahin legen wir uns wieder hin.