Erste Pleite: Dragons nehmen keine Punkte aus Ostfriesland mit

Die SGSH Dragons hadern mit der Chancenverwertung und unterliegen dem OHV Aurich am Samstagabend (16.09.) 29:35. Nach der Pause ist die Dmytruszyski-Sieben voll da, gibt das Spiel jedoch binnen fünf Minuten aus der Hand.

Vom Anwurf weg entwickelte sich ein offenes Spiel in Ostfriesland, Dommermuth eröffnete das Buffet in der Sparkassen-Arena zu Aurich. Beide Angriffsreihen schlossen in den ersten Minuten ordentlich ab, Lutz Weßeling traf dabei sehr sehenswert aus größerer Distanz unter die Latte und in den rechten Winkel (3:3, 5.). Kurz darauf handelte der OHV sich die erste Zeitstrafe ein, zusätzlich gab es Siebenmeter für die SGSH. Philipp Jaeger, der letztwöchige Man of the Match, vergab. Auf der Gegenseite verwandelte Tobias Schetters seinen Versuch aus Sieben Metern indes sicher (5:4, 8.). Die Hausherren hatten in der Anfangsviertelstunde mehr Anteile auf der Platte und vergaben einige sich bietende Möglichkeiten, so dass die Dragons das Spiel wieder an sich nehmen und die eigene Führung besorgen konnten: zunächst glich Brian Gipperich nach einem glücklichen Fehlwurf des OHV aus, Schetters brachte seine Farben in Front (11.). 

Die Ostfriesen machten weiter Dampf und zwangen Philipp Dommermuth, der zuvor bereits verwarnt worden war, für zwei Minuten auf die Bank. Der fällige Siebenmeter klatschte an den Außenpfosten (12.). Die Dmytrusztynski-Sieben versuchte immer wieder über die linke Seite zum Erfolg zu kommen, insbesondere Mitte der ersten Hälfte aber war kaum ein Vorbeikommen am starken OHV-Keeper. Dieser machte das Spiel stattdessen ein ums andere Mal schnell und fand vorne entsprechende Abnehmer. Ein wenig fühlte es sich an, als wäre das Murmeltier zugegen: Offensivlauf über links, Parade, Konter, Gegentor. Darüber hinaus zogen die Hausherren nach weniger als 25 Minuten bereits vier Siebenmeter und Dommermuth hütete bereits zum zweiten Mal die Bank. Der OHV wusste das zu nutzen und zog vorläufig davon (12:8). 

Dmytruszynski nahm daraufhin den Time-Out für seine Mannschaft – mit Erfolg. Jaeger verkürzte im Anschluss, während die Ostfriesen vom Punkt verwarfen. Nach Gipperichs Treffer zum 11:14 und Schetters Tor zum 12:14 waren die Dragons kurz vor der Pause dran, mussten allerdings mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Pause gehen. Sekunden vor der Sirene bekam die SGSH-Hintermannschaft die Murmel nicht geklärt, überstand die Situation aber ohne weiteres Gegentor.

Fünf Minuten reichen dem OHV

Die zweiten 30 Minuten eröffneten die Hausherren, Schetters antwortete prompt (33., 7m). Nach einem Fehler des OHV war in der Folge Koenig zur Stelle und stellte den Anschluss her (34.). Die Drachen kamen deutlich wacher und giftiger aus der Kabine und drehten weiter auf, Perey markierte den verdienten Ausgleich (35.). Bereits zu diesem Zeitpunkt sollte sich abzeichnen, dass die elfte Auseinandersetzung der beiden Teams sich in die markante Historie einreihen sollte.

Der nächste Aufleger nach 36 Minuten: OHV-Spieler Hegyi traf seinen Gegenspieler mit dem Arm im Gesicht und sah dafür den roten Karton. Dennoch gingen die Hausherren im Anschluss wieder in Front und verbannten Schetters für zwei Minuten auf die Bank. Die Drachen rannten nun wieder einem Rückstand hinterher und ließen viel Kraft dabei, den Anschluss zu halten. Nachdem die SGSH Siebenmeter Nr. sechs entschärfen und Philipp Jaeger wieder verkürzen konnte, klingelte es bei Siebenmeter Nr. sieben (!) wieder im SGSH-Gehäuse (24:22). Die Schalksmühler, sie ließen in dieser Phase der Partie zu viele Gelegenheiten ungenutzt und brachten die Hausherren damit in eine gute Ausgangsposition. 

Abgeschenkt aber, das wurde die Partie bei einem aufholbaren Zwei-Tore-Rückstand nicht. Inmitten einer Zeitstrafe zeigte sich der starke OHV-Schlussmann waghalsig und fand sich beinahe auf Höhe der Mittellinie wieder, um einen Angriff der SGSH (erfolgreich) zu unterbinden. In etwa zu diesem Zeitpunkt glitt das Spiel den Sauerländern ein wenig aus der Hand und die Fehler häuften sich: Zunächst hatten die Dragons noch Glück, als der Treffer nach einem bösen Ballverlust aufgrund eines Kopftreffers nicht zählte. Nur wenige Augenblicke später, nachdem Voss mithilfe des Innenpfostens auf 27:25 verkürzt hatte, der nächste grobe Schnitzer in der Vorwärtsbewegung – und diesmal wurde er bestraft (53.). 

Die Restzeit der Crunch Time dann sollte beinahe ausschließlich den Aurichern gehören. Hatte Voss noch sehenswert zum 26:28 eingelupft, zogen die Hausherren binnen fünf Minuten auf fünf Tore davon. Die Messe war natürlich gelesen, die SGSH bemühte sich in den Schlussminuten jedoch noch darum, in Sachen Torverhältnis nicht vollends aus dem Rahmen zu fallen und treten dennoch mit einer 29:35-Schlappe im Gepäck die lange Heimreise ins Sauerland an.

Match Facts

OHV Aurich – SGSH Dragons 35:29 (16:14)

SGSH Dragons: Gipperich (6), Weßeling (3), Blaauw (2), Halfmann, König (2), Schetters (7 (2/3)), Perey (1), N. Jannack, J. Jannack, Voss (3), Lüsebrink, Walch, Börner (1), Jaeger (2 (0/1)), Dommermuth (2)

Bericht: Kevin Wagener, LokalDirekt

Bildquelle: Giulia Bökenkamp, SGSH DRAGONS