Ein persönlicher Rückblick – Teil 1

Jetzt habe ich inzwischen weit über 500 Texte für sgsh.de geschrieben, darunter nahezu alle Berichte für die Dritte, aber wie zur Hölle schreibt man einen Aufstiegstext? Und was gehört inhaltlich in so einen Text? Pathos? Auf jeden Fall das Team! Im Herrenbereich bin ich nie aufgestiegen, also muss es definitiv ausführlicher sein. Liest das dann noch jemand? Und wenn ja, tatsächlich bis zum Ende? Egal, im Zweifel ist das hier meine persönliche Erinnerung an eine ganz besondere Saison – nicht nur wegen des Endes.

In diesem ersten von drei Teilen geht der Blick zurück auf die sportlichen Momente der vergangenen Spielzeit. Außerdem werden in diesem – wie auch in allen folgenden Teilen – die Teammitglieder mit persönlichen Kommentaren gewürdigt.

Rückblick

34:2 Punkte. Wir stellen mit 533 Toren die beste Offensive der Liga. Mit 352 Gegentoren haben wir zudem auch die beste Abwehr. Fünf Punkte Vorsprung vor Verfolger Freier Grund bei noch sechs ausstehenden Spielen. Diese Saison musste selten gezittert werden. Was zur Abwechslung mal ganz gut war für meine Nerven. Beispiele gibt es mehr als genug. 21:2 hab ich im Herrenbereich zur Pause auch noch nie geführt. Passiert gegen Lüdenscheid. Dazu kamen Ergebnisse wie das 40:15 gegen Altena, 33:14 gegen Plettenberg/Werdohl 2 oder das 36:16 gegen Olpe. Um nur einige zu nennen…

Das Team

Timo Blumberg: #TB18 #Kreis #Aufsteiger
Sieht aus wie ein 25-Jähriger, spielt wie ein 25-Jähriger. Quasi wie ein jüngerer Bruder von Freddy. Trifft von jeder Position. Stabilisiert die Abwehr, läuft Gegenstöße. Wenn ich mich in seinem Alter noch so bewegen könnte, würde ich noch weiterspielen. Super-Typ, hält den Laden mit seiner positiven Art zusammen. Wichtig für die Stimmung im Team. Veranstaltungsorganisator, sei es Krombacher, Malle oder Abende im Litfass. Kennt alles und jeden. „Nebenbei“ Schiedsrichter. Seine Leistung innerhalb der SGSH ist unbezahlbar und nicht zu ersetzen. Als er zur Dritten wechselte, war sein ursprünglicher Plan, kürzerzutreten. Dann doch einer der zuverlässigsten. Jüngere Kreisläufer könnten von seiner Erfahrung profitieren. Beim Fußball Libero und Ball-von- hinten-raus-bolzer.

Lisa Cramer/Danie Tröger: #LC #DT #Aufsteiger
Es soll sich woanders ja durchaus mal mehr und mal weniger die Frage stellen, wer am Kampfgericht sitzen kann. Bei uns nicht, denn wir haben Lisa. Seit vielen Jahren inzwischen am Start. Kann mit der Uhr umgehen, hat aber Angst vor der in Halver. Ist bei nahezu jedem Spiel dabei. Auch bei Feierlichkeiten immer gerne gesehen. Bei Fragen/Problemen immer und jederzeit hilfsbereit. „Joker“ in allen Lagen. Und wenn Sie mal aus irgendwelchen Gründen nicht dabei sein kann, kümmert Sie sich selbstständig um Ersatz. Jeder, der schon mal selbst suchen musste wird nachvollziehen können, was dieser vorbildliche Einsatz für eine Entlastung bedeutet.
Meistens übernimmt dann Danie. Trotz vieler anderer zeitfressender Verpflichtungen oft für uns im Einsatz, sodass wir uns nie um den Platz am Kampfgericht sorgen müssen. Eigentlich im Grunde nicht viel mit Handball am Hut (aus Bayern stammend auch wenig verwunderlich), ist Danies Einsatz umso bemerkenswerter.

Rückblick (Fortsetzung)

…Besonders in Erinnerung bleibt aber natürlich das Spitzenspiel vor Weihnachten gegen Verfolger Freier Grund. Mit rund 200 Zuschauern hatte das Spiel einen tollen Rahmen, für uns als Mannschaft ein ganz besonderer Abend. Trotz der sportlichen Brisanz ging es dabei absolut fair zu, soweit ich gehört habe im Übrigen auch auf der Tribüne. Auch die Gäste waren nämlich mit vielen Fans zahlreich vertreten. Das Spiel selbst war eine reine Abwehrschlacht, am Ende hieß es deutlich 19:10 für uns. Zehn Gegentore gegen den Tabellenzweiten, das war durchaus ein Ausrufezeichen…

Das Team

Alexander Druskus: #AD #Headcoach #Aufsteiger

Schafft mal eben in einer Saison etwas, das die Dritte in zehn Jahren nicht geschafft hat. Aufstiegstrainer, wie klingt das?! Im Vergleich eher ein zurückhaltender Trainertyp. Trotzdem klar in der Ansprache. Grandiose Sprüche vorm Spiel. Hat man mir gesagt. Kann ich nicht kommentieren, höre den Trainern generell vorm Spiel nicht zu. Hat schnell die richtige Mischung zwischen „Spaß“ und „Ernst“ beim Training gefunden. Definitiv keine leichte Aufgabe. Kommunikation mit der A-Jugend und Reserve verbessert. Insgesamt gute Verteilung der Spielanteile. Equipment aus dem Geräteraum kann aber gerne im selbigen bleiben… und was ist eigentlich mit ´nem Vorbereitungsplan?!

Alexander Fritz: #AF8 #Rückraum #Aufsteiger
Gehört inzwischen der „Nils-Fraktion“ an: nach seiner Meinung bekommt die rechte Seite keine/zu wenig Bälle. Die Rechnung geht allerdings nicht auf, wenn man sich mal die Anzahl der Tore von rechts ansieht. Ist schlagfertig, spielt diese Eigenschaft allerdings nur selten aus. Eher zurückhaltend. Wenn er sich allerdings geärgert hat, macht er das nonverbal dermaßen deutlich, dass es selbst der letzte Mannschaftskollege merkt. Irrsinnig schnell. Kann angeblich auch auf Mitte spielen. Immer wieder gerne gemeinsam auf Konzerten. Einer der wenigen mit vernünftigem Musikgeschmack. Der „Harzmix“ (ja, in Bezug auf das Gebirge) ist allerdings musikalisch in seiner Mischung fragwürdig. Außerdem mein IT-Support… apropos: was ist jetzt eigentlich mit meinen Tonproblemen am Rechner??!

Rückblick (Fortsetzung)

Unsere erste und einzige Niederlage kassierten wir zu Jahresbeginn in Netphen. Da lief bei uns nix zusammen, wir hatten einfach einen miesen Tag erwischt. Verdienter Sieg für den TVE. Danach lief es für uns wieder, bis zum Abbruch war das die einzige Saisonniederlage. Nach vielen Jahren, in denen es für uns für ganz oben nicht gereicht hat, hat es trotz der im Großen und Ganzen souveränen Auftritte lange gedauert, bis ich vollends vom Aufstieg überzeugt war. Zu groß ist der Respekt vor dieser Liga und den Teams. Zu oft sind wir in der Vergangenheit gestolpert. Den besten Beweis, wie schnell in dieser Liga auch mal ein Spiel verloren werden kann, lieferte dann auch passend der TuS Grünenbaum…

Das Team

(Stamm-) Gäste: Mathis Bräucker, Nico Jannack, Justin Jung, Lukas Kellotat, Raphael Krause, Nico Niegsch, Noah Pfaffenbach, Patrick Rutenbeck, Tobin Scheidemann, Daniel Schriever: #EinVerein #allezusammen #Aufsteiger

Wir hatten diese Saison wunderbare Gäste, die alle ihren Teil dazu beigetragen haben, dass wir es geschafft haben. Mathis hat zum Beispiel mit seinen Toren einen entscheidenden Anteil, dass wir in Siegtal gewonnen haben. Daniel trifft gegen Lüdenscheid achtfach und hat am Ende die beste Torquote aller Gäste und die zweitbeste im gesamten Team. Auch Justin Jung hat seine ersten Tore im Seniorenbereich gegen Lüdenscheid erzielt. Patty nagelt gegen Plettenberg/Werdohl das Tor zu. Nico Niegsch, Nico Jannack & Noah waren vor allem beim komplizierten Spiel in Ferndorf eine Riesenhilfe. Generell, Nico Niegsch, immer da, wenn wir im Tor Hilfe brauchten. Raphi hat ein mega-Spiel in Altena gemacht. Tobin hat uns insbesondere zu Saisonbeginn geholfen, ein genialer Spieler, wenn er mal dauerhaft trainieren kann. Dazu hat auch Lukas sein erstes Seniorenspiel bei uns bestritten. Alle haben ihren Anteil daran, dass es dieses Jahr geklappt hat. So dürfen sich auch unsere Gäste zu Recht als „Aufsteiger“ sehen.

Rückblick (Fortsetzung)

…Und das war dann auch der Abend, an dem ich endgültig überzeugt war, dass wir es diesmal schaffen. Zum einen schlug der TuS Grünenbaum nämlich kurz vor dem Abbruch überraschend Verfolger, Freier Grund. Gleichzeitig gewannen wir ein Spiel, das ich für mich im Vorfeld als eines der kompliziertesten Spiele der Rückrunde ausgemacht hatte. Wir spielten bei der Sport Union, harzfrei in Altena. Gegen einen starken Gegner, der jeden schlagen kann. Die nach dem 40:15 im Hinspiel noch ´ne Rechnung offen hatten und sicherlich entsprechend motiviert waren. Und in Altena gewinnt man generell nicht leicht. Uns gelang jedoch ein umkämpftes 25:21, Freier Grund verlor zeitgleich 29:28 in Halver – wir waren damit die auch am Ende bestehenden fünf Punkte vorne. In diesem Moment war ich sicher: da kann dieses Jahr nichts mehr schief gehen. Okay: fast sicher…

Das Team

Yannik Hoffmann: #YH7 #Außen #Aufsteiger

Auch, wenn ich mich wiederhole: seit er da ist, einer meiner Lieblingskollegen. Trotz dieses einen Fehlwurfs damals… immer höflich, immer gut drauf. Sportlich talentiert. Immer, wenn Hoffi im Stadion war, hat Werder gewonnen. Musikgeschmack allerdings fragwürdig. Deshalb als Musikwart abgesetzt. Seit seinem Wechsel zu uns weiß ich, was „deep black shit“ ist. Fragt nicht. Vorbereitung und erstes Saisonviertel aus beruflichen Gründen verpasst. Nach Rückkehr war es, als wäre er nie weggewesen. Auch sportlich, übrigens. Außer beim Basketball. Behaupten jedenfalls Schulle und Marco. Ist damit der lebende Beweis, dass die Vorbereitung gar nicht so wichtig sein kann.

Frederik Hotze: #FH10 #Kreis #Aufsteiger
Zum Glück seit einigen Jahren Teamkollege. Die Ruhe in Person und tiefenentspannt. Wenn in der Kabine mal wieder alle am Durchdrehen sind, reicht ein vielsagender Blickkontakt in seine Richtung, damit ich mich wieder entspanne. Verliert nicht viele Worte. Braucht er auch nicht. Dürfte keinen auf diesem Planeten geben, der Freddy nicht mag. Außer vielleicht Gegenspieler. Obwohl, selbst die nicht: immer superfair. Dürfte kaum Kreisläufer und Verteidiger „auf halb“ geben, die so wenige Zeitstrafen kassieren. Scheint in der Jugend bei Max wohl irgendwas schief gelaufen zu sein. Diszipliniert, immer sehr pünktlich. Lässt sich nichts zu Schulden kommen. Aus Sicht des Kassenwarts ein absoluter Problemfall. Kommt immer viel zu günstig weg. Denke seit Jahren über eine spezielle Strafe nach, die auch mal Freddy treffen könnte. Bisher ist mir nix eingefallen. Vielleicht lasse ich ihn ab nächstem Jahr einfach eine spezielle Freddy-Sonderzulage zahlen…

Rückblick (Fortsetzung)
…dass diese fünf Zähler Vorsprung dann auf diese Weise reichten, war nicht absehbar. Auch von uns nicht gewünscht. Auf dem Feld aufsteigen wäre cooler gewesen. Sei es drum, wir müssen es nehmen, wie es kommt. Alle Statistiken sprechen aber eine deutliche Sprache zu unseren Gunsten. Und deshalb sind wir trotz der fehlenden sechs Spiele verdient aufgestiegen.

Bildquelle: Stefan Turck