Derbysieg in Lüdenscheid

Ein Vergleich mit dem Hinspiel (36:15 nach 21:2 Pausenführung) verbietet sich. Die HSG Lüdenscheid II hat im Jahr 2020 nur noch wenig mit der Mannschaft aus dem Hinspiel gemein. Wenig verwunderlich also, dass es am Samstagabend für die dritte Mannschaft über weite Strecken ein hartes Stück Arbeit wurde. Dennoch setzte sich das Team von Alex Druskus am Ende ungefährdet mit 21:28 (10:12) durch.

Personell hat sich bei den Gastgebern einiges getan: Marcin Ostrowski im Tor, der wiedergenesene Lionel Moch, Marcel Weigt oder der reaktivierte Falk Baberg verstärken das aktuelle Schlusslicht und werden im Kampf um den Klassenverbleib sicher enorm weiterhelfen.
Die HSG eröffnete das Spiel mit einer frühen 2:0-Führung, nach einer knappen Viertelstunde waren die Dragons erstmals mit zwei Toren vorne (4:6).

Die Angriffsbemühungen beider Mannschaften waren durchaus vielversprechend, doch zu häufig belohnten sich die Offensivreihen nicht, trotz bester Wurfgelegenheiten. So blieb es eng, die Dritte verwaltete bis zur Pause die knappe zwei-Tore-Führung. Bei der SGSH fehlten die beiden etatmäßigen Linksaußen, Yannik Hoffmann und Marcel Reinhardt. Sven Potberg und Christian Kahlert hießen die verbliebenen Außenspieler, allerdings auf der rechten Seite zu Hause.

In den zweiten 30 Minuten war es dann eine (zunächst) verbesserte
Chancenverwertung, die die Gäste auf die Siegerstraße brachte. Ausgerechnet Kreisläufer Alex Trimpop zeigte dann auf ungewohnter Linksaußen-Positionen wie es geht und war im zweiten Durchgang viermal erfolgreich. Auch Marco Kewitsch bewies Abschlussqualitäten und hatte großen Anteil daran, dass sich der Spitzenreiter sukzessive absetzen konnte. Nach 35 Minuten waren es erstmals fünf Tore Differenz, nach 45 Minuten hieß es 16:23 für die Druskus – Sieben. Dies war die Vorentscheidung, sechs Minuten vor Ende erzielte Freddy Hotze das
16:26 – die höchste Führung im Spiel. Danach regierten bei der SGSH teils
erbärmliche Abschlüsse vorne und nachlassende Konsequenz in der Abwehr das Geschehen, sodass Lüdenscheid in den Schlussminuten noch etwas Ergebniskosmetik betreiben konnte.

Vor allem starke 20 Minuten in der zweiten Halbzeit ließen die DRAGONS
letztlich souverän zu weiteren zwei Zählern kommen gegen eine Mannschaft, die inzwischen deutlich stabiler daherkommt, als man von einem „gewöhnlichen“ Schlusslicht in dieser Phase erwarten würde. So sorgte der recht deutliche Derbysieg für zufriedene Gesichter im Lager der SGSH, wohlwissend, dass eine Woche zuvor bereits der Tabellendritte, TVE Netphen, deutlich am Bergstadt unterlegen war.

SGSH: Schür, Schulz – Trimpop (4), Ciszewicz (6), Wüllner, Wischnewski
(3), Radziej (2), Fritz (1), Kewitsch (6/1), Potberg (4/1), Kahlert (1), Hotze
(1), Blumberg