Mathias Perey ist seit Anfang November Sportmanager und kaufmännischer Leiter der Spielbetriebs GmbH der SGSH Dragons und unterstützt damit Geschäftsführer Jan Schulz im tagtäglichen Ablauf des Handball Drittligisten. LokalDirekt sprach mit Perey über seine Aufgaben, die zwischen der Sponsorenbetreuung, Spieltagsorganisation und Kaderzusammenstellung variieren. „Größtenteils stehen alle Sponsoren aus den letzten Jahren weiterhin hinter uns und bringen sich bei der SGSH ein, was für uns ein super Zeichen ist und das wir als Sportorganisation in der aktuell schweren Situation sehr schätzen“, so Perey nach seinen ersten Arbeitstagen in Halver und Schalksmühle und den ersten Gesprächen mit den Sponsoren des Vereins.
Mathias, seit dem 01.November bist Du ein DRAGONS, aber nicht auf dem Spielfeld, sondern in der Position des Sportmanagers und kaufmännischen Leiters in der Spielbetriebs GmbH.
Mathias Perey: „Ja, das ist richtig. Seit dem 01. November bin ich offiziell für die SH Handball Spielbetriebs GmbH tätig.“
Wie kam der Kontakt zustande? War es durch Deinen Bruder Oliver, der seit Anfang des Jahres bei den DRAGONS spielt?
Mathias Perey: „Der Kontakt kam nicht durch meinen Bruder zustande, weil es für uns beide sehr wichtig ist, autark voneinander zu agieren. Das haben wir in den vergangenen Jahren auch immer so gehandhabt, wenn sich unsere Wege mal gekreuzt haben. Er konzentriert sich vollkommen auf seine sportlichen Belange und ich mich auf meine Aufgabenfelder.
Die Gespräche mit den Verantwortlichen verliefen in den letzten Monaten sehr strukturiert und inhaltlich zielführend. In den Gesprächen konnten wir schnell Gemeinsamkeiten und gleiche Auffassungen erkennen, aber auch Punkte herausarbeiten, die für die Zukunft der SGSH von Bedeutung sind und umgesetzt werden sollen. Für mich persönlich sind klare Strukturen und Konzepte von großer Bedeutung, da man auf diese Art und Weise gemeinschaftlich im Team an diesen Punkten wirken und am Ende die beste Lösung für die Organisation erreichen kann. Ich möchte mich an dieser Stelle auch noch mal für das Angebot und entgegengebrachte Vertrauen der SGSH bedanken!“
Hast Du selber / greifst Du selber auch zum Handball? Was fasziniert Dich an diesem Mannschaftssport?
Mathias Perey: „: Ich habe selbst Handball gespielt, musste aber vor einigen Jahren verletzungsbedingt vorzeitig aufhören, da mir ein irreversibler Knorpelschaden, Kreuzbandrisse und das Entfernen einiger anderer Strukturen im Knie keine andere Wahl ließen.“
Mit 24 Jahren bist Du noch sehr jung in dieser Position. In der Pressemitteilung der SGSH DRAGONS stand, dass Du bereits an „anderen Stationen“ Deine Erfahrungen gesammelt hast. Erzähle uns ein wenig über Deinen bisherigen Werdegang.
Mathias Perey: „Nach meiner schweren Knieverletzung habe ich nach einem Weg gesucht, um weiterhin im Handball dabei sein zu können. Zuerst habe ich einen Trainerschein gemacht und dazu einige Hospitationen u.a. in Bundesliga Vereinen absolviert. Um andere Blickweisen zu erlangen, habe ich danach in anderen Sportarten Praktika gemacht und konnte in allen Bereichen neue Erkenntnisse erzielen. Durch mein Sportmanagement Studium ergaben sich weitere Möglichkeiten, sodass ich neben der zuvor überwiegend sportlichen Seite auch in kaufmännische Tätigkeiten großer Vereine und Organisationen Einblicken durfte und dort neben den theoretischen Inhalten im Studium sehr viel Praxiserfahrung sammeln konnte, was definitiv nicht schlecht war und auch dazu geführt hat, dass ich deutschlandweit Kontakte pflege und seitdem im ständigen Austausch bin. Parallel zum Studium habe ich eine Zeit lang im Scouting gearbeitet und konnte in dieser Zeit sehr viel im Bereich Videoanalyse lernen.“
Bei den SGSH DRAGONS sollst Du diverse Bereiche betreuen und somit Jan Schulz als Geschäftsführer der Spielbetriebs-GmbH entlasten. Wie teilt ihr Euch auf, wie verliefen die ersten Tage der Zusammenarbeit?
Mathias Perey: „Die Zusammenarbeit mit Jan ist wirklich gut und macht mir sehr viel Spaß. Wir haben beide unsere Aufgaben, sodass man von einer Entlastung von Jan sprechen kann und nicht mehr alle Dinge bei ihm landen, wie es zuvor noch der Fall war. Natürlich sind neben uns beiden noch einige andere im täglichen Einsatz und bewegen sehr viel, was man keineswegs vergessen sollte. Gerade in der jetzigen Zeit kommen neben den normalen Aufgaben viele Belange hinsichtlich der Corona-Pandemie hinzu.“
Die Akquise und Betreuung von Sponsoren fällt mit in Dein Aufgabenfeld. Was sind darin die Schwerpunkte?
Mathias Perey: „Zunächst habe ich mir in den ersten Tagen einen Überblick verschafft und einige Gespräche geführt. Gerade in der momentanen Phase ist die Betreuung unserer bisherigen Sponsoren sehr wichtig. Größtenteils stehen alle Sponsoren aus den letzten Jahren weiterhin hinter uns und bringen sich bei der SGSH ein, was für uns ein super Zeichen ist und das wir als Sportorganisation in der aktuell schweren Situation sehr schätzen. Wichtig ist, dass wir wieder einen Schulterschluss zu unseren Partnern und Sponsoren herstellen und kürzere Verbindungen untereinander haben. Dazu kreieren wir zurzeit in aller Sorgfalt Konzepte und Möglichkeiten.“
Wie wichtig sind Sponsoren und Partner für den Vereinssport – nicht nur heute, sondern auch mit Blick auf die Corona Pandemie in den vergangenen 1,5 Jahren?
Mathias Perey: „Sponsoren und Partner sind für jede Sportorganisation unverzichtbar und wichtig. Sie bilden den wirtschaftlichen Rahmen und ermöglichen dem Vereinssport Handlungsspielraum. In der momentanen Zeit ist diese Beziehung noch bedeutender, da viele Einnahmequellen in den beiden letzten Spielzeiten weggefallen sind, aber dennoch andere Bereiche finanziell bedient werden mussten.“
Was für Sponsoring Optionen bietet die SGSH an und was können Sponsoren im Gegenzug vom Verein erwarten?
Mathias Perey: „Die Sponsoring Optionen sind vielfältig, sodass wir für jedes Unternehmen ein individuelles Sponsoring-Paket zusammenstellen können und damit für alle Beteiligten die passende Lösung finden. Bei Interesse können sich Unternehmen gerne bei uns melden und einen Termin vereinbaren, bei dem wir jedem individuell die Möglichkeiten und Optionen bei der SGSH aufzeigen. Durch unser großes Sponsoren Netzwerk in der gesamten Region bieten wir eine breitgefächerte Grundlage in vielfältigen Bereichen und Richtungen.“
Man kennt es aus den höherklassigen Ligen oder anderen Sportarten: die großen Arenen mit Logen und VIP-Bereichen, etc.! Wie macht man ein Sponsoring „unterklassig“ schmackhaft?
Mathias Perey: „In erster Linie muss man, wie in jeder Beziehung zusammenpassen und dieselben Werte vermitteln, unabhängig von der Ligenzugehörigkeit. Identität ist dabei ein sehr bedeutender und zentraler Baustein im Gesamtkonstrukt. Es gilt im Sponsoring immer, egal in welchem Umfang und Volumen, eine für alle Seiten passende Ebene zu finden und diese im Idealfall über Jahre hinweg auszubauen und zu intensivieren.“
Ein weiterer Schwerpunkt Deines Aufgabengebietes ist die Planung und Organisation eines Heimspieltages der SGSH DRAGONS. Erläutere bitte, was man alles bei einem Heimspieltag berücksichtigen muss.
Mathias Perey: „Die Spieltagsorganisation beinhaltet alle Dinge, die für einen Spieltag geplant und angeschafft werden müssen. Vom Ticketing, über Catering und Merchandising-Verkauf bis hin zur Übertragung der Spiele bei sportdeutschland.tv. Meine Aufgabe dabei ist es, das Ganze zu strukturieren und die Kommunikation unter allen Helfern zu steuern. Auch hier ist deutlich zu sagen, dass die Spieltage ohne den unermüdlichen Einsatz vom Heimspiel-Team um Holger Kebekus, Kevin Ciszewics, Sven Potberg und Martin Rust, nicht in diesem Umfang auf die Beine gestellt werden könnten. Mein Dank richtet sich an dieser Stelle neben den gerade Genannten selbstverständlich an alle, die uns bei unseren Heimspielen unterstützen. Ohne diese Hilfe wäre und ist vieles nicht möglich. Dennoch können wir weitere Unterstützungen gebrauchen. Bei Interesse kann man sich dafür gerne bei Kevin Ciszewicz melden.“
Nach 1,5 Jahren dürfen wieder Zuschauer auf der Tribüne sitzen und die Mannschaft anfeuern. Wie viel größer ist der Aufwand der Vorbereitung als zu „normalen“ Spielzeiten?
Mathias Perey: „Der Aufwand für Spieltage ist natürlich um ein Vielfaches größer, da aktuell wieder neue Verordnungen zum Tragen kommen, bei denen wir unsere Heimspielkonzepte in der Durchführung umgestalten und anpassen müssen. Torsten Tweer steht dafür als Vorsitzender im ständigen Austausch mit den Behörden in Schalksmühle und Halver, die unsere Konzepte für die Heimspiele immer freigeben müssen. Es ist klar festzuhalten, dass die Zuschauer auf den Tribünen wieder für die Stimmung und Euphorie bei den Mannschaften sorgen, die dem Handball in den letzten eineinhalb Jahren so spürbar gefehlt haben. Der Handballsport lebt von den Zuschauern und der Stimmung.“
Es gibt einige Punkte, die sich in den vergangenen Jahren verändert haben. So gibt es bei den Heimspielen einen Fanshop, an dem das Fanherz höherschlägt und man sich mit Utensilien der Dragons eindecken kann. Wie wird der Fanshop angenommen?
Mathias Perey: „Wir haben ein großes Portfolio an Merchandising Artikeln und bieten diese auch neben den Heimspielen im täglichen Verkauf an. Neben der Online-Bestellung auf unserer Homepage haben die Fans die Möglichkeit, Fanartikel bei unserem Partner MR-Sport in Schalksmühle zu erwerben. Aufgrund der Pandemie bedingten weltweiten Lieferschwierigkeiten empfehlen wir jedem, aufgrund langer Lieferzeiten bei Bestellprodukten frühzeitig aktiv zu werden, vor allem bei Präsenten zum diesjährigen Weihnachtsfest. Die Nachfrage ist da und zeigt uns, dass der eingeschlagene Weg der Richtige ist.“
Aber auch das Hallenheft „Lattenkracher“ erscheint in einem neuen Gewand.
Mathias Perey: „Für unser Hallenheft ist Marketingleiter Stefan Turck verantwortlich. Neben der Gestaltung und Umsetzung sorgt er zu jedem Heimspiel mit Interviews der Jungs für aktuelle Infos aus der Mannschaft.“
Aktuell laufen die Personalgespräche für die kommende Saison. Wie laufen die aktuellen Gespräche?
Mathias Perey: „Ja, das ist richtig. Im Moment laufen die Gespräche mit den Jungs, aber auch mit den Trainern. Erfreulich ist, dass wir mit Kapitän Florian Diehl und Tobias Schetters schon zwei sehr wichtige Spieler frühzeitig an uns binden konnten. Wir möchten den Kader gerne so zusammenhalten und in die kommende Saison gehen.“
Der Vertrag von Trainer Mark Schmetz läuft zum Ende der Saison aus. Wie stehen die Chancen um seinen Verbleib?
Mathias Perey: „Auch hier laufen die Gespräche.“
Gibt es vakante Positionen, die zur neuen Saison neu besetzt werden (müssen)?
Mathias Perey: „Kein Geheimnis ist es, dass wir aktuell die Außenbahnen nur einfach besetzt haben. Wir müssen jetzt die laufenden Gespräche abwarten und können zum jetzigen Zeitpunkt dazu noch keine validen Aussagen abgeben.“
Mit Florian Diehl und Tobias Schetters sind die ersten Vertragsverlängerungen in den letzten zwei Wochen bekannt geworden. Wann können Fans und Anhänger mit der nächsten Vollstreckung rechnen?
Mathias Perey: „Ich hoffe recht zeitnah.“