Die Dragons erwischten einen Sahnestart in Gummersbach, ein Doppelpack von Magnus Koenig brachte die in Rot gekleideten Drachen rasch mit 0:2 in Front (2.). In einer attraktiven ersten Hälfte versteckte sich der VfL aber keineswegs und kam wenig später ebenfalls zu ersten Treffern (2:3, 5.). Hüben wie drüben zeichneten sich die beiden Torhüter, Jean Luca Jannack und Oskar Knudsen, dabei schon zu Beginn mehrfach aus. Jannack auf Seiten der SGSH bekam dabei mit zunehmender Spieldauer mehr auf seine Hütte und entsprechend mehr zu tun.
Die Drachen suchten direkte Abschlüsse und feuerten beinahe aus allen Richtungen auf das Tor der Gummersbacher Zweitvertretung. Ein Strahl aus der zweiten Reihe verfehlte den Kasten hauchdünn (8.). Kurze Zeit später stellte Boerner nach feiner Kombination am Kreis auf 4:6; im direkten Gegenzug hatte die SGSH zudem Glück, dass der Wurf nur den Pfosten küsste (10.). Bis Mitte der ersten Hälfte hielt sich der knappe Abstand beständig, dann jedoch waren die Gastgeber via Doppelschlag da und gingen das erste Mal selbst in Führung (7:6, 14.). Als der Treffer zum 8:6 wenig später folgte, nahm Dmytruszynski das erste Timeout. In dieser Phase verloren die Dragons ein wenig den roten Faden und ließen offensiv einige gute Möglichkeiten aus. Die Hausherren ihrerseits zeigten sich von Anschlusstreffern wie dem zum 9:7 durch Jaeger wenig beeindrucken und stellten per erneutem Doppelschlag auf 11:7 (17.).
Die Schalksmühler konnten sich nach knapp zwanzig Minuten bei ihrem Schlussmann Jannack bedanken, dass es keinen noch höheren Rückstand aufzuholen galt. Die Drachen versuchten alles und kamen durch einen Siebenmeter des Ex-Gummersbachers Jaeger auf 11:8 heran, mussten nach dem 11:9 allerdings direkt den Gegentreffer zum 12:9 schlucken (23.). Inn der Folge bekam die SGSH einen Siebenmeter zugesprochen, den Knudsen per Fußabwehr an die Latte lenkte (26.). Auf der Gegenseite gab es daraufhin ebenfalls Siebenmeter samt Zeitstrafe – 15:10. In den letzten Minuten der ersten Halbzeit gab die Dmytruszynski-Sieben offensiv noch mal Gas und verkürzte binnen kurzer Zeit auf 16:13; Koenigs vermeintlichem Schlusspunkt folgte mit der Sirene jedoch noch ein Tor auf Seiten des VfL zum 17:13-Pausenstand.
SGSH-Torhüter beste Spieler auf dem Feld
Auch in die zweite Hälfte startete die SGSH besser und verkürzte direkt auf 17:14, während der VfL das leere Tor verfehlte (32.). Die Drachen wollten schnell aufschließen und trafen in der Folge auch zum 17:15, mussten jedoch erneut den direkten Konter fressen (35.). Eine Minute später kam mit Halfmann der zweite Torhüter frisch auf das Feld und war sofort gefordert: Bei einem Siebenmeter schnellte die Hand raus, der Ball trudelte Richtung Torlinie. Halfmann reagierte gedankenschnell und fischte das Spielgerät von der Linie (36.). Mit dem 20:15 war der Pausenrückstand wenig später schließlich doch wiederhergestellt.
Die Gummersbacher bewiesen an diesem Sonntagnachmittag die insgesamt bessere Wurfquote und konnten die sich ergebenden Räume zumeist gut nutzen. Während die SGSH wieder nur die Querlatte traf, stellten die Gastgeber auf 24:18 (41.) und nahmen selbst ihr Timeout (44.). Noch in Unterkühl agierend erhöhten sie in der Folge auf 27:21 und verzweifelten gleichzeitig an den immer wieder stark reagierenden Torhütern Jannack und Halfmann. Zu oft aber wurden die daraus resultierenden Konter nicht sauber genug ausgespielt. Mit Beginn der Crunch Time lastete ein Sieben-Tore-Rückstand auf den Dragons – eine Mammutaufgabe.
Dmytruszynski nutzte das Timeout, um seine Truppe auf die letzten Minuten einzuschwören. Statt einer rasanten Aufholjagd gab es zunächst allerdings einen abermaligen Siebenmeter gegen sich – Zeitstrafe inklusive. Halfmann ahnte die Ecke und parierte erneut stark (52.). Trafen die Gäste aus dem Sauerland dann ins Tor, ließ die Antwort meist nicht lange auf sich warten; schnörkellos warf der VfL ins verwaiste SGSH-Gehäuse ein. Mit noch zwei Minuten auf der Uhr kamen die Dragons nochmal auf 34:30 heran und hatten Glück, dass Gummersbach nur den Pfosten traf. Mit dem 34:31 durch Voss keimte für einen Augenblick etwas Hoffnung, diese wurde allerdings per sofort durch das 35:31 genommen – die Entscheidung. Das folgende 35:32 und der Schlusspunkt zum 35:33 nach langem Hafer blieben nicht mehr als Ergebniskosmetik.
Die SGSH Dragons gewinnen zwar die zweite Spielhälfte, verlieren ein unterhaltsames Spiel unter dem Strich aber verdientermaßen mit 35:33.
Match Facts
VfL Gummersbach II – SGSH Dragons 35:33 (17:13)
SGSH Dragons: Gipperich (3), Yorgov, Weßeling, Blaauw (7), Halfmann, Koenig (10 (4/4)), Perey (1), N. Jannack (1), J. Jannack, Voss (3), Lüsebrink, Walch, Boerner (4), Jaeger (4 (1/2)).